Mülheim. . Aktionswoche für Menschen mit Behinderung soll zeigen, dass auch Arbeitgeber profitieren. Ein Beispiel aus einem Gartenbaubetrieb in Dümpten.
Alexander Schuster und Johannes Buchholz haben Glück. Sie haben einen Arbeitsplatz, der sie ernährt und dessen Arbeit ihnen Freude macht. Dass sie es, trotz ihrer Behinderung, geschafft haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, hat mit ihrem engagierten Chef zu tun.
Der Diplom-Ingenieur Daniel Jansen führt seit 20 Jahren einen Fachbetrieb für Garten- und Landschaftsbau, der seine Kunden in ganz Nordrhein-Westfalen findet. Zehn Mitarbeiter des am Langenkamp in Dümpten ansässigen Betriebs sind mit Gartenbau und Bautechnik beschäftigt. Ihre Baustellen reichen vom privaten Garten bis zum öffentlichen Spielplatz.
Mit dem Herz am rechten Fleck
Daniel Jansen ist Kaufmann und weiß, dass die Kasse am Ende des Monats stimmen muss, damit der Laden läuft und seine Mitarbeiter ihr Geld verdienen können. Er ist aber auch ein Mensch mit dem Herz am rechten Fleck, der durch seine an einer Hauptschule unterrichtende Frau Hermine das Thema Inklusion kennen gelernt hat. Auch in seiner Familie kennt der dreifache Vater Menschen mit Behinderung, die trotz ihres Handicaps etwas leisten können.
Deshalb hat er sich, mit finanzieller Rückendeckung der Agentur für Arbeit und mit pädagogischer Unterstützung der Qualifizierungstrainerin Dagmar Wippich vom Bildungsträger Kurbel, darauf eingelassen, mit Alexander Schuster und Johannes Buchholz zwei junge Männer einzustellen, die trotz eines guten persönlichen Potenzials einen besonderen Förderbedarf haben. „Johannes und Alexander sind sehr fleißig und zielstrebig, sie brauchen aber auch klare Ansagen, um ihre Arbeitsaufträge erfüllen zu können“, beschreibt Jansen seine beiden Mitarbeiter, die sich trotz ihres Handicaps, mit ihrer Motivation, Zuverlässigkeit und ihrer Teamfähigkeit als Bereicherung erwiesen haben. „Auch wenn wir an der einen oder anderen Stelle Schwierigkeiten und Rückschläge überwinden mussten, habe ich als Arbeitgeber am Ende doch mehr bekommen, als ich investiert habe“, unterstreicht Jansen.
Lebensfreude und Selbstbewusstsein
Johannes Buchholz, der sich um die Pflege des Betriebsgeländes und um den Telefondienst kümmert, und seine Kollege Alexander Schuster, der abwechselnd in den Bereichen Gartenbau und Bautechnik mitarbeitet, loben ihre Kollegen und ihren Chef. Beide bestätigen, dass ihnen ihr Arbeitsplatz ungeahnte Lebensfreude und Selbstbewusstsein gegeben hat. „Die Entwicklungsfortschritte, die Johannes und Alexanders inzwischen gemacht haben, sind schon erstaunlich und zeigen, dass sie ihre Chance im Betrieb genutzt haben“, findet auch Jansens Senior-Berater Heinz-Werner Domnik.