Mülheim. In Mülheim hat ein Hausbewohner Holz in einer Badewanne angezündet, um so die Wohnung zu heizen. Feuerwehr nennt die Aktion eine “Dummheit“.

Ziemlich ungewöhnlich, fast schon skurril – das kann man so schreiben, denn zum Glück ist kein Mensch zu Schaden gekommen: In der Nacht zu Freitag wurde die Feuerwehr um 2.44 Uhr zu einem Dachstuhlbrand in die Sandstraße gerufen. Aus einem Dachfenster im dritten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses stieg Rauch. Dabei lag der Brandort indes viel tiefer: Ein 30 Jahre alter Mieter einer Wohnung hatte in einer Badewanne Holz angezündet.

Warum er das Holz angezündet hat, ist noch nicht ganz klar. Die Polizei und auch die Feuerwehr gehen davon aus, dass der Bewohner die Wohnung damit heizen wollte. Dazu stand die Badewanne auch noch auf einem Holzfußboden, den Glut und Wärme auch schon angegriffen hatten. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Aber: Wäre der Brand erst später entdeckt worden, hätte er vermutlich, so die Feuerwehr, auf die gesamte Wohnung übergegriffen.

Feuerwehr bringt vier Menschen ins Freie

Vier Menschen wurden von Polizei und Feuerwehr sofort gerettet und ins Freie gebracht. Ein Notarzt untersuchte sie direkt – Verdacht auf eine Rauchvergiftung. Die Messwerte waren bei allen vier Personen negativ. Trotzdem wurden sie in ein Krankenhaus gebracht und konnten nach einer ambulanten Behandlung wieder entlassen werden.

„Wir ermitteln im Bereich der fahrlässigen Brandstiftung“, berichtet Christoph Wickhorst, Pressesprecher bei der Polizei. Schließlich seien hier Unbeteiligte betroffen. Er sagt auch: „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir so einen Fall schon mal hatten.“ Nach jetzigem Kenntnisstand geht die Polizei davon aus, dass es sich nicht um eine vorsätzliche Tat handelt. „Der Mann wollte die Wohnung sanieren und hat zwischenzeitlich das Holz in der Badewanne angezündet“, so Wickhorst. Er habe dann das Feuer gelöscht und sich schlafen gelegt. Ein Rest Glut muss dann wohl doch noch in der Badewanne gewesen sein.

Sandstraße während des Einsatzes gesperrt

„In 34 Jahren habe ich so etwas noch nicht erlebt“, sagt auch Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes. Einmal seien sie als Feuerwehr, so berichtet er, zu einer „großen, großen Feier“ gerufen worden. Da hätten die Feiergäste in einer Halle auf offenem Feuer ein großes Tier gegrillt. Aber ein Feuer in der Badewanne? Thorsten Drewes war beim Einsatz in der Nacht vor Ort, als Einsatzleiter, und spricht von einer „Dummheit“ und „absoluten Unaufgeklärtheit“ bei dem jungen Mann. Denn eigentlich „sollte ja jedem klar sein, dass alleine Brandrauch absolut gefährlich ist.“

Der Einsatz dauerte knapp eine Stunde. Für diese Zeit blieb die Sandstraße voll gesperrt. Die Feuerwehr Mülheim war mit zwei Löschzügen vor Ort, unterstützt wurde sie von der Freiwilligen Feuerwehr des Löschzuges Broich.