Mülheim. . Mülheimer Verkehrswacht und Dekra luden zum Wintercheck für Autos ein. Rund 50 Fahrer kamen vorbei. Bei vielen Wagen deckte man Mängel auf.
Da waren selbst die Mitarbeiter der Verkehrswacht und der Dekra baff, als sie einen alten Peugeot auf seine Wintertauglichkeit prüften. „Der Wartungsstau, also die Mängel, die sich angesammelt haben, war wirklich jenseits von Gut und Böse“, sagt Gunter Zimmermeyer, stellvertretender Vorsitzender der Mülheimer Verkehrswacht. Scheibe kaputt, Reifen komplett abgefahren, weder Wischwasser noch Öl. „Das ist mit das Heftigste, das wir bei unseren Aktionen in den letzten Jahren erlebt haben, der Wagen gehört eigentlich aus dem Verkehr gezogen“, bestätigt Norbert Todt, Unfallanalytiker bei der Dekra.
Studenten unterstützten Experten
Seit sechs Jahren bieten Dekra und Verkehrswacht den kostenlosen Wintercheck für Mülheimer Autofahrer an, um die Fahrzeuge für den Winter zu rüsten. So auch am Samstag auf dem Hagebau-Parkplatz an der Weselerstraße. Ingenieursstudenten der Hochschule Ruhr West unterstützten die Profis und nahmen die Autos genau unter die Lupe – und erklärten den Fahrern worauf im Winter besonders zu achten ist.
Winterreifen und Öl/Wasser
So sollten etwa Winterreifen nicht älter als sechs Jahre sein, ein Profil von mindestens vier Millimetern aufweisen und der Reifendruck sollte regelmäßig kontrolliert werden. Zudem müsse immer sichergestellt sein, dass genug Öl und Kühlwasser vorhanden sei.
Scheiben und Wischer
„Außerdem ist es sinnvoll, das Scheibenwischwasser zum Winter hin auszutauschen und darauf zu achten, dass Frostschutz im Wischwasser ist“, sagt Gunter Zimmermeyer. „Was häufig vergessen wird, aber nicht minder wichtig ist, ist, dass die Frontscheibe auch von Innen sauber gehalten wird.“ Denn gerade in der dunklen Jahreszeit gelte: Sehen und gesehen werden.
Scheinwerfer und Blinker
Daher sollten Autofahrer auch darauf achten, dass ihre Scheinwerfer richtig eingestellt sind, Bremslicht und Blinker funktionieren. „Wenn zum Beispiel die Lichtkegel der Scheinwerfer in unterschiedlicher Höhe an eine Wand geworfen werden, ist das ein Zeichen dafür, dass die Einstellung nicht stimmt.“
Wenn ein Auto regelmäßig zur Inspektion gebracht wird, ist das schon die halbe Miete, sagen die Profis. So können kleine Mängel schnell behoben werden, bevor ein größerer Schaden am Fahrzeug entsteht. Auch sei es ratsam, dass Autofahrer selbst immer wieder mal vor Fahrtantritt ihren Pkw in Augenschein nehmen.
Sehtest und Radfahrtipps
Da der Winter nicht nur kalt, sondern auch dunkel ist, konnten Autofahrer im Mobil der Verkehrswacht einen kostenlosen Sehtest machen. Außerdem gab es Tipps für Radfahrer und Fußgänger, wie sie die dunkle Jahreszeit im Straßenverkehr gut überstehen. Knapp 50 Fahrzeugbesitzer nutzten am Samstag den Wintercheck – deutlich weniger als in den Vorjahren. „Das dürfte unter anderem am schlechten Wetter gelegen haben“, schätzt Zimmermeyer. Die Zahl der festgestellten Mängel zeigte allerdings erneut, wie wichtig solch ein Angebot ist, um die Autofahrer zu sensibilisieren (siehe Info-Box).
>>Bei 50 Prozent der geprüften Fahrzeuge gab es erhebliche Mängel bei Licht und Scheibenwischern. Bei 16 Prozent fehlten Öl, Kühlwasser und/oder Bremsflüssigkeit.
„Das sind dann schon Beanstandungen, bei denen die Polizei eine Verwarnung aussprechen würde“, so Zimmermeyer. „Solche Mängel sollten dann so schnell wie möglich behoben werden.“