Mülheim. . Bei Joana Heinrichs gibt es Kleider für kurvige Frauen. Von A-Linie bis zum Prinzessinnen-Kleid hat sie alle Variationen – von Größe 44 bis 60+.

„Auch eine kurvige Braut kann eine Prinzessin sein“, findet Joana Heinrichs. Doch als sie mit einer Freundin auf Kleidersuche war, stellte sie fest, dass es jenseits von Kleidergröße 42 kaum Angebote gibt. Ein eigenes Brautmoden-Geschäft – das war sowieso schon immer Traum der 25-jährigen Duisburgerin. Mit der Eröffnung von „Joana Bridal“ machte sie ihn wahr.

An der Friedrich-Ebert-Straße 66 gibt es nun Braut- und Eventmode für Frauen mit Größen von 44 bis 60+. 90 Kleider hängen in dem nach Angaben von Joana Heinrichs einzigen Brautmoden-Geschäft Mülheims. Dem Prinzip „curvy“, zu deutsch „kurvig,“ bleibt sie treu: „Ich finde es traurig, dass kurvige Frauen in manchen Geschäften diskriminiert werden, weil es nur zwei Kleider in ihrer Größe gibt“, so Heinrichs.

Schuhe, Schleier und Schmuck

Bei ihr gibt es keine Brautkleider, die kleiner als 44 sind. Um diese Frauen nicht mit kleiner Auswahl zu diskriminieren. Nach drei Monaten Vorbereitung hat sie das rund 300 Quadratmeter große Geschäft eröffnet. Neben Brautkleidern gibt es Schuhe, Schleier, Schmuck und Unterwäsche. Und Kleider für die Hochzeitsgäste. „Dafür biete ich Brautpartys an. Wenn die Braut ihr Kleid gefunden hat, können die Begleiterinnen bei einem Glas Sekt stöbern“, erzählt Joana Heinrichs. Das eigne sich für Junggesellinenabschiede. Vereinbart eine Kundin bei „Joana Bridal“ einen Termin, hat sie Geschäft und Beraterin für sich alleine. Zwei Stunden plant Heinrichs für die Anprobe ein. Interessierte können auch Schnuppertermine vereinbaren.

Mit „Joana Bridal“ gibt es eine hauseigene Marke. Drei Kleider hat Heinrichs bisher entworfen. „Da habe ich mich auf die Dinge fokussiert, die mir bei anderen Herstellern fehlten.“ Ansonsten gibt es im Geschäft alle Kleiderformen: Von der A-Linie, die gerade kurvigen Frauen schmeichle, bis zum Prinzessinnenkleid und der Meerjungfrau, einem eng anliegenden Kleid, das an den Beinen weiter wird. Alle jenseits der Standardgrößen. Viel Unterstützung bei der Eröffnung des Geschäfts bekam Joana Heinrichs von ihrer Mutter Annette. Auch finanziell. Bevor sie die konkreten Geschäftspläne in Angriff nahm, hat die junge Frau Politikwissenschaften studiert. Ihr Studium liegt nun in den letzten Zügen – fertig machen will sie es auf jeden Fall: „Ich habe nicht umsonst drei Jahre studiert“, meint Heinrichs. Trotzdem: Bei ihr überwog schon immer das Interesse für die Mode – das begann in ihrer Kindheit, setzte sich im Studium fort, bis sie ihren Traum des eigenen Geschäfts wahr machte. Ihr Fachwissen hat sie sich über Jahre angeeignet. Heinrichs: „Ich kann die Kundinnen gut beraten. Am Ende ist mir wichtig, dass die Braut das Kleid findet, in dem sie sich wohlfühlt.“