Mülheim. . Der sächselnde Comedian bespaßte die Mülheimer wortgewaltig. Dabei hatte er den typischen Pullunder – und Sprüche über die Bundeswehr bis zur Ex.

Was dem Ruhri sein Atze Schröder, ist dem Sachsen der Träger des Pullunders, den eine Zuschauerin beim Auftritt in der Stadthalle von Olaf Schubert haben wollte. „Den Inhalt kannst Du kriegen, aber den Pullunder – niemals!“Ist das fiese, ärmellose Teil in Genscher-Gelb mit blau-grün-roten Rauten das Markenzeichen des 52-jährigen Comedians. Der ob seiner kunstvoll verschwurbelten, oft verstolperten, gesächselten Wortkaskaden auch das „Wunder im Pullunder“ genannt wird.

Getreu des alten Privat-Fernseh-Mottos der frühen Jahre „Zoten bringen Quoten“– Schubert tobt regelmäßig durch die „Heute-Show“ des ZDF – ließ er in seinem „Sexy Forever“ genannten Programm in steter Regelmäßigkeit untergriffige Schlüpfrigkeiten aufblitzen, die von tumber Plattheit bis zu subtilem Wortwitz eine erstaunliche Bandbreite an Verbal-Erotik zeigten.

Publikum reagiert verblüffend verhalten

Wobei meist die holde Weiblichkeit, vor allem in Gestalt seiner Ex Carola, einen Schuss vor den Bug bekam: „Wenn Du in den Hafen der Ehe einlaufen willst, brauchst du keine aufgetakelte Fregatte, sondern einen wetterfesten Lastkahn.“ Um es mit Schubert zu sagen: Ha, der war gut! Fand sein insgesamt verblüffend verhalten reagierendes Publikum wohl auch, jedenfalls gab es da flächendeckendes Gelächter im Saal.

Ansonsten schwadronierte der Schlacks mit dem ihm eigenen Charme gestenreich über Themen wie den Zustand der Bundeswehr, deren vermooste Hubschrauber-Rotoren bestenfalls noch als Dreckschleudern geeignet seien, fand die Volte zu Bio-Waffen („Brennnessel, Spitzwegerich und scharfer Schnittlauch – alles kompostierbar“) und erklärte den Hybrid-Motor bestechend so: „Je mehr ich bremse, umso weiter komme ich!“