Mülheim. . Die drei Pfarreien in Mülheim haben die Wahl der Gemeinderäte aufgrund des Pfarreientwicklungsprozesses um ein Jahr nach hinten verlegt.

Rund 60.000 Katholiken sind in den drei Pfarreien registriert. Dort stehen am kommenden Wochenende gleich zwei Wahlen an. Turnusmäßig wird der Kirchenvorstand neu gewählt. Zusammen mit den Gemeinderäten, die ein Jahr nach hinten verschoben wurden.

Alle Mitglieder der katholischen Kirche, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, dürfen in ihrer Gemeinde Kandidaten wählen. Landesweit läuft in den fünf (Erz-)Bistümern parallel die Wahl der neuen Kirchenvorstände, die über das Vermögen der Pfarreien verfügen sowie über baurechtliche Maßnahmen entscheiden. Im laufenden Pfarreientwicklungsprozess (PEP) stehen ihnen große Aufgaben bevor.

Gegenüber dem Pfarrer eine beratende Funktion

Johannes Kretschmann sitzt dem Gemeinderat in St. Joseph vor.
Johannes Kretschmann sitzt dem Gemeinderat in St. Joseph vor. © Gemeinde St. Joseph

Der PEP war auch der Grund dafür, dass die Wahlen der Gemeinderäte von 2017 auf 2018 verschoben wurden. Dafür haben sich alle drei Pfarreien in Mülheim entschieden. Denn erst im Februar 2018 war der zweite von drei Schritten des PEP, das Votum für die bis 2025 umzusetzenden Maßnahmen, abgeschlossen. „Die Mitglieder der Gemeinderäte haben alle im Prozess mitgewirkt. Neue Mitglieder wären 2017 in die Endphase des Urteilens eingetreten und hätten sich vor dem Beschluss erst einarbeiten müssen“, erklärt Johannes Kretschmann, der aktuell dem Gemeinderat St. Joseph in der Pfarrei St. Mariae Geburt vorsitzt. Die Pfarrei St. Barbara lässt ebenfalls die Gemeinderäte wählen, aus denen Mitglieder in den übergeordneten Pfarrgemeinderat entsendet werden. Die neue Amtszeit wird gleichzeitig ein Jahr kürzer sein, bis 2021. Die Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt lässt erstmals Vertreter für den Pfarrgemeinderat direkt wählen.

Gemeinderäte haben gegenüber dem Pfarrer eine beratende Funktion und vertreten die Interessen der Mitglieder und Gruppen der Gemeinde. „Sie koordinieren das Gemeindeleben und organisieren Veranstaltungen“ erklärt Kretschmann. So wurde in seiner Gemeinde etwa im Sommer die Suppenküche von dem aus Brandschutzgründen geschlossenem Jugendheim St. Mariae Geburt auf dem Kirchenhügel nach Heißen in die Räumlichkeiten der Gemeinde verlagert und mit dem Mittagstisch zusammengelegt.