Mülheim. . Kreissynode An der Ruhr beschäftigt sich mit dem Jugendcamp ‘20 und Zukunftsperspektiven für die Kirche. Sinkende Einnahmen sind Herausforderung.

Mit einer sehr konkreten Perspektive auf 2020 befassten sich die Synodalen bei der Vorschau auf das rheinische Jugendcamp, das in zwei Jahren in Mülheim stattfinden wird und wo rund 3000 Jugendliche erwartet werden. Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer und Bert Walther, Jugendreferent im Kirchenkreis, berichteten am Samstag bei der Herbstsynode über den aktuellen Planungsstand und riefen die Kirchengemeinden zum Mitmachen auf. Auf dem Programm stehen Angebote aus den Bereichen Spiritualität, Kultur, Musik, Sport, Spiel, Handwerk und Digitales.

Superintendent Gerald Hillebrand blickte voraus auf die kommende Landesynode. Im Januar werden die Abgeordneten dort beraten, ob die eingenommene Kirchensteuer künftig landeskirchenweit über einen einheitlichen-Pro-Kopf-Betrag verteilt werden soll. Bislang gilt in der rheinischen Landeskirche noch das Ortskirchensteuerprinzip, was dem Kirchenkreis An der Ruhr finanziell zugute kommt.

Sinkende Mitgliederzahlen, geringere Einnahmen

Ganz gleich, wie die Landessynode entscheidet, die Einnahmen werden aufgrund der mittelfristig sinkenden Mitgliederzahlen in jedem Fall geringer werden.

Angesichts dieser Perspektive rief der Superintendent auf zu „mehr Miteinander statt jeder für sich“. Für die Akteure im Kirchenkreis bedeutete das, stärker die übergemeindliche Perspektive in den Blick zu nehmen. „Die Basisversorgung mit den grundlegenden Angeboten muss weiter vor Ort geschehen“, sagte Hillebrand. „Doch muss dort nicht alles vorgehalten werden, was Menschen interessiert und was sie gern tun möchten. Das kann auch an zentralen Punkten für alle angeboten werden“. Hillebrand regte an, über gemeinsame Schwerpunkte nachzudenken. Mit den Kirchenkreisen Essen und Oberhausen gibt es derzeit Gespräche über mögliche neue Formen der Zusammenarbeit. Auch die ökumenische Perspektive möchte Hillebrand stärken: „Wir könnten miteinander schaffen, was jeder für sich so nicht mehr schaffen kann.“

Auch in schwieriger werdenden Zeiten gelte es, die kirchliche Stimme in der Gesellschaft weiterhin hörbar zu machen. „Die Welt, so scheint mir, macht gerade eine Rolle rückwärts“, blickte Hillebrand auf die politische Situation, in der unter anderem der Geist der Freiheit vertrieben und soziale Gerechtigkeit oft nur eine Nebenrolle spiele.