Mülheim. . Das Bündnis „Netzwerk Styrum“ hat sich für den Deutschen Kita-Preis beworben und ist eine Runde weiter. Die Vorfreude ist schon jetzt riesig.

Hier läuft es. Hier läuft es sogar richtig gut. Und das gleich auf mehreren Ebenen. Und bald, ja bald, da könnte noch Größeres bevorstehen, etwas, das jetzt schon trägt und eine große Menge Energie freigesetzt hat. Doch der Reihe nach: Das „Netzwerk Styrum“ hat sich als lokales Bündnis für frühe Bildung für den Deutschen Kita-Preis 2019 beworben. Mit dem Bündnis waren es noch rund 1.600 weitere Kitas, die den Schritt zu Auszeichnung machen und den Preis gewinnen wollen. Als eine von 15 Initiativen ist das Styrumer Netzwerk nun eine Runde weiter gekommen.

Und die Freude darüber, die ist jetzt schon richtig groß: „Wir waren total begeistert, als wir davon erfahren haben und haben uns einfach nur riesig gefreut“, sagt Cornelia Lange, Leiterin des Familienzentrums Karlchen. Das Karlchen ist eine von insgesamt neun Kindertagesstätten, die an dem lokalen Bündnis beteiligt sind, neben dem Bildungsnetzwerk Styrum, zwei Grundschulen, drei Kindertagespflegenestern bzw. Tagespflegeeltern, der Schul- und Stadtteilbibliothek Styrum, dem Gesundheitsamt, der Sozialagentur und der Feldmann-Stiftung. „Ganz Styrum fiebert da jetzt richtig mit“, berichtet Cornelia Lange weiter. Und Simone Dausel, Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Styrum, bringt es auf den Punkt: „Es ist für uns auch einmal sehr schön zu sehen, dass das, was wir machen, richtig ist und anerkannt wird von außen“. „Es ist einfach auch eine Bestätigung der Qualität“, fügt Cornelia Lange hinzu.

Es gibt kein „Ihr“, sondern ein ganz starkes „Wir“

Das Prinzip, das hinter dem preisverdächtigen Netzwerk steckt, es ist ein einfaches, ein simples: Alle Kinder und Familien des Stadtteils sollen auf ihrem Weg durchs und ins Leben die gleichen Bildungschancen und Teilhabemöglichkeiten erreichen. Das fängt bei der Betreuung von Kleinstkindern an und geht bis hinauf ins Grundschulalter. Das bedeutet: Viele Stellen arbeiten partnerschaftlich zusammen, beispielsweise in Arbeitskreisen. Es gibt kein „Ihr“, sondern ein ganz starkes „Wir“. Daraus ergibt sich ein weiterer wichtiger Punkt, der das Netzwerk ausmacht: Kinder und Eltern haben die Chance, sich ganz aktiv einzubringen, zu gestalten – und eine gute vertrauensvolle Zusammenarbeit im Sinne der Kinder und Familien entsteht von ganz alleine. „Wir sind auf Augenhöhe mit den Eltern, aber auch mit den Kindern. Das ist wichtig, damit die Familien an Sicherheit gewinnen und um Vertrauen für die Kinder und Eltern zu schaffen“, erklärt Marina in der Heiden, Leiterin des Familienzentrums Pusteblume.

Konzept ist gerade für diesen Stadtteil passend

Es ist ein Konzept, das für Styrum genau richtig scheint, ein Netz, das gerade für diesen Stadtteil so passend ist. Sabine Gronek, Stadtteilkoordinatorin bei der Stadt und zuständig für das Bildungsnetzwerk Styrum, erklärt: „Hier gibt es soziale Schieflagen, das ist ein Stadtteil mit Herausforderungen“. „In Styrum gibt es einfach viele Problemlagen, wir alle arbeiten sehr ressourcenorientiert mit Blick auf die Kinder“, sagt auch Simone Dausel. Will heißen: „Wir gucken, was das Kind kann.“ Die Eltern werden mitgenommen, sind nicht allein, erfahren Unterstützung, wenn sie sie brauchen.

Welche Nominierten übrigens weiterkommen, entscheidet sich Anfang Januar. Dann erfährt auch das Styrumer „Wir“, ob es ins Finale einziehen und sich Hoffnungen auf den Kita-Preis machen kann.