mülheim. . Beim Tag des Offenen Ateliers beteiligten sich 29 Mülheimer Künstler. Sie zeigten den Besuchern ihre Arbeit, ihre Werke, ihre Kunst-Einstellungen.
„Ich bin ganz erstaunt, so viel Interesse habe ich gar nicht erwartet“, sagt Jan Homeyer erfreut. Der Mülheimer Künstler war einer von 29 Kunstschaffenden, die am Wochenende zu einem Kunstspaziergang durch die Stadt eingeladen und sich an den Kunsttagen „Offene Ateliers“ beteiligt haben. Die Künstler öffneten für Besucher ihre Kreativräume und gaben Einblicke in ihre Arbeiten. Das Besondere in diesem Jahr war, dass alle teilnehmenden Ateliers andere Künstler zu Gast hatten.
Gemeinsam mit Barbara Adamek zeigte Homeyer seine Werke im Atelier von Uwe Dieter Bleil an der Holzstraße in Broich. Während Adamek abstrakte Metallarbeiten und Entwürfe für Kunst am Bau im Gepäck hatte, zeigte Maler und Zeichner Homeyer eine Auswahl seiner realistischen Bilder, die flüchtige Momente malerisch einfrieren. Gastgeber Bleil ließ den Vortritt seinen Kollegen, zeigte den Besuchern auf Wunsch auch seine Kunstwerke und informierte über die jeweiligen Entstehungsgeschichten. Erstaunt war manch Besucher über das große Repertoire und Spektrum von Uwe Dieter Bleil. „Malen, Zeichnen, Plastiken – es ist ganz unterschiedlich, was mir gerade in den Sinn kommt“, sagt Bleil. „Ich halte es da wie Gerhard Richter: Einfach machen!“
Eine schöne Möglichkeit, sich zu zeigen
Auch im Atelier in der alten Unternehmervilla an der Friedrichstraße gaben sich die Besucher die Klinke in die Hand. Neben Hausherr Peter Gornig zeigten in der Villa Hanau Martina Deli, Peter Helmke und Klaus Florian ihre Werke. Ob Kunst aus alten Kaffee-Pads, Arbeiten mit Hilfe von Scannern, abstrakte oder realistische Malerei – an der Friedrichstraße war für jeden etwas dabei. „Ich wusste gar nicht, dass es in Mülheim die Aktionstage Offene Ateliers überhaupt gibt“, sagt Besucherin Dorothea Schmidt begeistert. „Eigentlich bin ich heute nur gekommen, weil die Künstlerin eine Freundin ist. Jetzt werde ich aber noch weitere Ateliers ansteuern.“
Die Mülheimer Künstlerin Martina Deli ist schon seit 15 Jahren bei den Mülheimer Kunsttagen dabei. Sie freut sich, dass sie ihre Arbeiten in der Villa Hanau präsentieren konnte. „An so großen Wänden wirken die Werke natürlich ganz anders“, so Deli. Obwohl ein alter Hase der Mülheimer Kunstszene, war Klaus Florian das erste Mal bei den Kunsttagen dabei. „Ich hatte hier im Atelier von Peter Gornig zwar schon mal eine Einzelausstellung, aber das ist auch schon wieder ein bisschen was her“, sagt Florian. „Die Offenen Ateliers waren jetzt eine schöne Möglichkeit, sich mal wieder ein bisschen zu zeigen.“
Die Künstler beantworteten Fragen zu Techniken und Arbeitsweisen
Und die Besucher nahmen es dankend an. Viele Fragen wurden beantwortet, Techniken und Arbeitsweisen erklärt. „Ich war ein bisschen enttäuscht, dass man den Künstlern in ihren Ateliers nicht direkt bei der Arbeit über die Schulter gucken konnte“, sagt Besucherin Katrin Lorenz. „Denn so hat es doch eher einen Ausstellungscharakter.“ Gelohnt habe es sich dennoch, so die 53-jährige Broicherin. „Ich konnte Kontakte zu Künstlern herstellen, deren Arbeiten ich sehr interessant finde und bin eingeladen worden, ein andermal den Künstlern bei der Arbeit zuzuschauen.“
>>> 29 Künstler in 13 Ateliers an acht OrtenBereits zum fünften Mal haben der Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR die Kunsttage veranstaltet.
29 Künstler in 13 Ateliers an acht Orten haben sich an den Aktionstagen beteiligt.
Zwei Shuttle-Busse brachten die Besucher zu allen Ausstellungsorten.