Mülheim. . Vortrag am 30. Oktober bei der Diabetes-Selbsthilfegruppe. Mediziner rät: Mit einer Änderung der Lebensweise kann man Folgeerkrankungen abwenden.
Diabetes darf als Volkskrankheit betrachtet werden: Rund acht Millionen Diabetiker dürfte es hierzulande geben, nennt der Mülheimer Diabetologe Dr. Dieter Neusüß Zahlen. Das Erschreckende: Jeder Dritte davon weiß (noch) nichts von seiner Erkrankung. Und Patienten mit dem so genannten Altersdiabetes (Typ 2) kommen in immer jüngerem Alter in seine Praxis. Am Dienstag, 30. Oktober, ist Neusüß auf Einladung der Mülheimer Selbsthilfe „Deutsche Diabetes Hilfe – Menschen mit Diabetes“ im Evangelischen Krankenhaus (EKM) Gastreferent. Um 19.30 Uhr beantwortet der Internist Fragen rund um den Diabetes.
Dr. Dieter Neusüß möchte den Gästen, Patienten und Interessierten die Gelegenheit geben, dem Arzt mit über 30 Jahren Praxiserfahrung auf Augenhöhe Fragen zu stellen. Sein Anliegen: „Wir haben einen Riesengewinn, wenn wir den Diabetes frühzeitig erkennen.“
Rund 8 Millionen Diabetiker in Deutschland
Vor allem jene Menschen, die an einer Vorstufe vom Typ 2-Diabetes leiden (das sind mit ca. 95 Prozent der Zuckerkranken die allermeisten) können durch rechtzeitige Änderung ihre Lebensweise sowohl die Entwicklung schwerer Folgeerkrankungen wie auch die medikamentöse Behandlung positiv beeinflussen.
Aus seiner Praxis kennt Dieter Neusüß aber auch schwere Fälle, in denen Patienten durch eine Änderung ihres Lebensstil, durch bessere Ernährung, Bewegung, Gewichtsverlust von der Insulintherapie bis hin zum zeitweise ganz medikamentenfreiem Alltag gelangt sind.
Einfach weitermachen wie bisher und den Diabetes mit Pillen in Schach halten, so einfach ist es nicht. „Der Zuckerkonsum steht im absoluten Zusammenhang mit der steigenden Zahl an Diabetikern“, betont Neusüß. Schulungen helfen Erkrankten, mit Diabetes zu leben. Neusüß erinnert daran, dass Diabeteskranke viermal häufiger einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden, und dass die meisten Dialysepatienten auch Diabetiker sind.
Zuckerkonsum ist ein wichtiger Diabetes-Auslöser
Manchen Patienten, so Dr. Neusüß, gingen erst zum Arzt, wenn sie an einem Brennen oder einem Taubheitsgefühl an den Füßen litten: Diabetes Mellitus kann zu Schäden an den Nerven führen. Der Facharzt plädiert daher dafür, regelmäßig zum „Checkup“ alle zwei Jahre zum Hausarzt zu gehen, wo dann auch ein Zuckertest gemacht wird.
Rund 350.000 Patienten bundesweit leiden an dem Typ-1-Diabetes als Folge einer Autoimmunerkrankung. Dr. Dieter Neusüß hofft, dass auch diese Patienten am Dienstag den Weg ins EKM finden, wo er ihnen gerne Rede und Antwort steht.
>>Die Veranstaltung mit Dr. Neusüß am Dienstag, 30. Oktober, 19.30 Uhr, findet im Konferenzraum in der 10. Etage des Evangelischen Krankenhauses statt. Der Eintritt ist frei.
Die Mülheimer Diabetes-Selbsthilfe ist sehr aktiv. Sie lädt an jedem letzten Dienstag im Monat zu einer informativen Abendveranstaltung ein, bei der es in einem Fachvortrag um ein für Diabetiker wichtiges Thema geht.
Die Selbsthilfegruppe trifft sich zudem an jedem dritten Montag im Monat um 15 Uhr in der Altentagesstätte an der Aktienstraße 78a, um sich über Alltagsthemen mit Diabetes-Betroffenen auszutauschen. Kontakt: Maria Forstmann, Bezirksvorsitzende, 47 80 44, E-Mail: maria.forstmann@ddh-m.de