Das Projekt „Stärkung von Kindern gegen sexualisierte Gewalt” soll Kinder vor sexueller Gewalt schützen. Das beginnt bereits im Kindergarten.
Kinder sind die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft – aus diesem Grund hat im September das Projekt „Stärkung von Kindern gegen sexualisierte Gewalt” begonnen. Mit 50 000 Euro des Mülheimer Etats beginnt das Projekt im städtischen Familienzentrum Pusteblume. „Wissen über sexuelle Gewalt, Prävention im Berufsalltag sowie Handlungsleitlinien im Verdachtsfall haben wir mit den Erziehern erarbeitet”, erläutert Peter Brill, ehemaliger Leiter der AWO, die Schulung.
Gleiche Projekte organisiert die AWO bereits an Grund- und weiterführenden Schulen. Angelika Hecht, Angestellte der AWO, hält es vor allem in Kindergärten für wichtig, „den Kindern täglich eine richtige erzieherische Haltung vorzuleben”.
Selbstbewusstsein, Vetrauen, Stärke – den Beteiligten geht es darum, den Kindern zu zeigen, dass auch sie „Nein” sagen können. „Bei sexuellen Übergriffen unter Kindern ist die Scheu besonders groß.” Marina in der Heiden, Leiterin der „Pusteblume”, weiß, wie schwierig es ist, Doktorspiele von sexueller Grenzverletzung zu unterscheiden. „Es gibt kein Patentrezept, sexuellen Missbrauch zu erkennen, aber durch bestimmte Abläufe wissen wir, wie vorzugehen ist.” In ständigem Kontakt zu Fachleuten entwickeln die Erzieher Projekte mit dem Titel „Mein Körper” oder „Ich hol mir Hilfe!” und versuchen durch Rollenspiele und Literatur die Kinder an das Thema zu führen.
Ein wichtiger Punkt sind die Elternabende. „Die Eltern müssen den Kindern zuhause zeigen, dass sie als eigenes Individuum respektiert werden und das Recht auf Grenzen haben.”