Mülheim. . 15-jähriger Schüler singt am Montag in Dortmund vor großer Kulisse. Der Popstar hat ihn länger beobachtet und eingeladen. Eine echte Chance.
Etwas nervös ist Felix Gerach schon. Für ihn geht es Montagabend nach Dortmund, im Gepäck wird er seine Gitarre haben. Und seine starke Stimme sowieso. Beides braucht er für seinen großen Auftritt: Im Vorprogramm beim Konzert von Popstar Sasha in der Warsteiner Music Hall am Phönixplatz.
Seitdem der Holthausener 2016 bei „The Voice Kids“ teilnahm und es dort bis ins Halbfinale schaffte, hat der heute 15-Jährige Kontakt zu Sasha, der mit bürgerlichem Namen Sascha Schmitz heißt. Denn: Er wollte Felix, wählte ihn zum Weiterkommen aus. Es reichte nicht, was den jungen Sänger nicht umhaute. Doch der Star beobachtete ihn weiter. „Wir hatten seitdem oft Kontakt, ich habe ihm alle meine Songs geschickt“, erzählt der Schüler der Luisenschule.
Sasha lud den Schüler nach Dortmund ein
Die gefielen Sasha, weshalb er, beziehungsweise seine Managerin Julia Röntgen, den Mülheimer nach Dortmund einlud. Dort steht er um 17 Uhr mit seiner Gitarre zum Soundcheck bereit, gegen 19.30 Uhr darf er singen. Welche seiner bislang insgesamt selbst geschriebenen 13 Songs er dem Publikum präsentieren wird, darüber hat er sich erst am Wochenende Gedanken gemacht. Dazu wird er ein, zwei Coversongs singen. Die Texte von Felix vergleicht seine Mutter Britta ein bisschen mit denen von Mark Forster. Die Stimme ist allerdings heller.
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Aufgeregt ist ihr Sohn auf jeden Fall, auch wenn er schon einige Auftritte vor größerem Publikum hatte, wie beim Holy-Festival in Wien mit 10.000 Zuschauern oder beim Musikfestival auf Juist, wo er mittlerweile eine festen Platz für eine Stunde im Programm hat.
„Wenn man einen Auftritt zu leicht nimmt, macht man Fehler. Ich möchte mich konzentrieren“, sagt der Schüler, der scheinbar ein geborener Entertainer ist. Das falle ihm zwischen seinen Lieder überhaupt nicht schwer, sagt er. Ob es 500 oder 10.000 Gäste sind, mache keinen Unterschied mehr. Unter Spannung stehe er dann sowieso.
Auf Stadtfesten, Hochzeiten oder in Bars gesungen
Seit dem Auftritt bei „The Voice Kids“ folgten viele weitere für den Mülheimer. Meistens kleinere, bei Stadtfesten, Hochzeiten oder in Bars. So sammelte er nach und nach Erfahrungen und wurde bekannter. „Oft hat mich bei einem Auftritt der nächste angefragt“, erzählt Felix Gerach.
Er hat sich mittlerweile auch eine Fanbasis aufgebaut, bei Instagram folgen ihm beispielsweise mehr als 20.000 Leute. „Da hat sich einiges getan“, sagt er.
Eigenes Postfach für Fanpost
Fanpost geht mittlerweile auch an ein Postfach und nicht mehr nach Hause in den Briefkasten. Zu Beginn seiner „Karriere“ suchten den Sänger vereinzelt junge Mädchen auf und standen plötzlich vor der Haustür. Die Fanpost kommt auch zum Großteil von Mädels. Ihnen allen sei an dieser Stelle aber verraten: Felix ist vergeben, an Pia.
Neben der Freundin und der Musik hat Felix noch den zwölf Wochen alten Oskar, eine französische Bulldogge. Viel mehr Zeit für Hobbys bleibt kaum. Manchmal geht er joggen und Tennis spielen. Sonst geht er zum Gesangsunterricht in der Musikschule beim Aalto-Theater in Essen, dort trainiert er seine Stimme seit fünf Jahren.
Zum Texte schreiben ist er in seinem Zimmer. Oft entstanden auch Ideen im Urlaub auf der Insel Juist am Strand. „Man braucht Ruhe dafür“, weiß Felix. Und dann ist da noch die Schule. „Die Musik zum Beruf zu machen, wäre ein Traum. Aber mein Abitur geht vor“, sagt er.
Die Familie begleitet ihn nach Dortmund
Nach Dortmund begleitet ihn seine Familie. Weder Mutter und Vater können gut singen. Früher aber Oma Siegrid. Die freut sich wie die Eltern über den Erfolg ihres Enkels. Doch die Familie zählt auch zu den schärfsten Kritikern und gibt ein ehrliches Feed-Back. Was Felix wichtig ist, ihm bei der Selbsteinschätzung hilft. Selbst, wenn es nur um Nervosität geht. Felix sieht seinen heutigen Auftritt als neue Chance: „Man weiß nie, wer alles im Publikum ist.“
<<< KONTAKT ZU ANDEREN MUSIKERN
Durch den Kontakt zum Popstar Sasha hat Felix Gerach auch schon einige andere Musiker persönlich getroffen, etwa Xavier Naidoo, Nena, Rea Garvey oder Michael Mittermeier.
Auch zur Kelly Family besteht enger Kontakt: Der Sohn von Patricia Kelly, Iggi, trat ebenfalls bei „The Voice Kids“ auf und wurde Felix’ bester Freund.