mülheim. Stefan Huefner’s Zappata feiert den amerikanischen Bürgerschreck in überfüllter Freilichtbühne. Ein Weggefährte Zappas sang sogar.

Was gibt es Schöneres, als an einem lauschigen Sommerabend umsonst und draußen großartige Musik zu hören? Das dachte sich wohl auch die bunte Mischung aus in Würde gealterten Fans von Frank Zappa, sonstigen Rock-Fans und jungen Menschen, die zur Freilichtbühne gepilgert waren. Sie waren gekommen, um im Rahmen der „Mittwochsreihe – Kultur aus dem Hut!“ die wahrlich fabelhafte Band „Stefan Huefner’s Zappata“ zu erleben. Dem Augenschein nach füllten wohl gut über 1000 Besucher die Hütten oberhalb des Amphitheaters, um sich mit Zappa-Songs der 70er und 80er Jahre verwöhnen zu lassen.

Die Band lieferte eine beinhart groovende Show. Die originellen Arrangements übersetzten perfekt den kompositorisch anspruchsvollen Spielwitz des amerikanischen Bürgerschrecks in eigenständige Klanglandschaften. Bereits als die stimmgewaltige Mara Minoli vor druckvoller Kulisse die ersten Zeilen von „Florentine Pogen“ intonierte, war nicht nur Zappa-Fans klar:

„Stefan Huefner’s Zappata“ brillieren

Das wird ein herausragender Abend. Grandios inszeniert von Stefan Hüfner am Keyboard – im wahren Leben Professor für Integrative Komposition an der Folkwang-Uni –, funkelten solche Song-Perlen wie „Cocaine Decision“ oder „Camarillo Brillo“ in bezaubernder Pracht.

Knackig befeuert vom auch eindrucksvoll singenden Mickey Neher am Schlagzeug, satt geerdet vom genüsslich groovenden Bassman Max Schmitz, aufgeheizt von einer feurigen Bläser-Section und immer wieder überglänzt von den Gitarristen Werner Neumann und Georg Spieß.

Zappas Weggefährte steht auf der Bühne

Und dann noch das! Napoleon Murphy Brock, der in den 70ern bei Zappa spielte, kam auf die Bühne. Mit hinreißender Stimme veredelte der inzwischen 73-jährige Showman etwa „Cosmic Debris“, „Yo Mama“ und „Pound for a brown“ mit authentischem Flair. Der Stargast griff zwischendurch auch mal zu Tenorsax und Flöte. Zum Abschluss: Tosender Jubel der Zuhörer, die von Napoleon und „Zappata“ nach zwei Stunden völlig begeistert und überwältigt waren.

Wer sich nun ärgert, diesen spektakulären Abend verpasst zu haben, sei getröstet: Am 1. Oktober ist „Zappata feat. Napoleon Murphy Brock“ in der „Sol Kulturbar“ zu erleben. Vorausgesetzt, man kümmert sich schnell genug um Karten.