Mülheim. . Der gebürtige Mülheimer Rolf Kiesendahl hat ein Buch mit Ausflugstipps über das Revier geschrieben. Auch seine Heimatstadt ist vielfach vertreten.
Für jeden Tag des Jahres hält Rolf Kiesendahl einen Ausflugstipp bereit. Dabei hat der gebürtige Mülheimer bei der Recherche für sein neues Buch „365 Tipps für einen schönen Tag im Ruhrgebiet“ selbst noch die eine oder andere Entdeckung gemacht, obwohl er das Revier wie die sprichwörtliche Westentasche kennt. „Beeindruckt hat mich das Kloster Kamp in Kamp-Lintfort, das Sanssouci vom Niederrhein mit wunderschönen Terrassengärten. Oder wussten Sie, dass es in Dortmund ein Roy-Black-Museum gibt?“, erzählt der Autor begeistert, der viele Jahre
Redakteur dieser Zeitung war. In der Mülheimer Redaktion war er von 1975 bis ‘79 als Volontär.
Rolf Kiesendahl, der 1952 in Mülheim geboren und in Heißen aufgewachsen ist, nimmt die Leser seines neuen Buches mit auf einen bunten Streifzug durch das Ruhrgebiet, Querbeet vom Niederrhein bis in den Osten, zur Wiege der Ruhrgebietsindustrie, zum tanzenden Strommast und zu Deutschlands kleinstem Stadttheater.
Kleines Quätschchen in der Bäckerei
Und natürlich ist auch seine Heimatstadt umfangreich verewigt. „In der Styrumer Bücherei bin ich mit der Mitarbeiterin ins Gespräch gekommen, die hat mir die Bäckerei Lübben am Goetheplatz empfohlen – traditionelles Backhandwerk und ein kleines Quätschchen mit den Nachbarn in der Warteschlange“, schildert der Autor seine Eindrücke. Oder das Eiscafé Senatore an der Heiermannstraße in Dümpten. Für Kiesendahl ein Genuss – in einem ganz normalen Eissalon am Rande der Stadt: „Wenn die Crew des Eiscafés Ende Februar die Türen wieder öffnet, ist der Winter vorbei.“
Liebe zur Heimat und zum Detail
Nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ habe er auflisten wollen, sagt der Autor, sondern vor allem die kleinen Perlen aufreihen, die ihn teils selbst noch überrascht haben. In Mülheim aber kommt wohl niemand an den Großen vorbei – klar, dass der Wasserbahnhof vorgestellt wird genauso wie die Camera Obscura, das Schloss Styrum und das Kloster Saarn. Aber auch diese Altbekannten hat Rolf Kiesendahl, der inzwischen acht Bücher geschrieben hat, in kleinen Texten gewürdigt, aus denen die Liebe zur Heimat und zum Detail herauszulesen sind. „Faszinierend fand ich den Besuch des Altstadtfriedhofs. Das ist ein Gang durch Mülheims Wirtschaftsgeschichte“, erinnert sich Kiesendahl.
„Mir war es wichtig, die Vielfalt der Region zu zeigen und gleichzeitig Sachen in den Fokus zu rücken, die uns allen so vertraut scheinen“, sagt der Verfasser, der diesen Vorsatz auch für seine Heimatstadt beherzigt hat. Insgesamt 21 Stationen auf Mülheimer Stadtgebiet sind in „365 Tipps für einen schönen Tag im Ruhrgebiet“ festgehalten – längst nicht alle sollen hier verraten werden. Aber etwas Appetit machen auf dieses Lese-Schmankerl wollen wir schon, deshalb kommt hier noch ein Häppchen vorab: Erikas Braterei ist auch dabei.
Weitere Anekdoten im Ruhrgebietsbuch
In seinem Ratgeber verrät der Autor auch, von wo aus man den allerbesten Blick aufs Ruhrgebiet hat, welche Pracht die Ruhrbarone hinterlassen haben, dass das „Aschlöksken“ nichts Schmutziges ist, und wo es eine fünf Kilometer lange Bierpipeline gibt.
„365 Tipps für einen schönen Tag im Ruhrgebiet“ von Rolf Kiesendahl ist erscheinen im Ellert & Richter Verlag, ISBN 978-3-8319-0715-1, Preis: 9,95 Euro.