Mülheim. Die Thyssenbrücke in Mülheim wird am Freitag gesperrt. Fahrzeuge werden über Dümpten und Eppinghofen umgeleitet. Straßenbahn 112 fährt verkürzt.
Absehbar wird das letzte Fahrzeug über die 109 Jahre alte Thyssenbrücke in Styrum rollen. Die Stadt hat angekündigt, die dem Abriss geweihte Brücke am kommenden Freitag, 14. September, zu sperren.
„Die Arbeiten an der an der Fahrbahnplatte und den Gehwegen der neuen Thyssenbrücke sind so weit fortgeschritten, dass in Kürze die Gasleitung unter dem neuen Bauwerk eingeschoben werden kann“, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung von Montag. Um diese Arbeiten angehen zu können, müsse hinter dem östlichen Widerlager des Bauwerkes ein drei Meter breiter Graben ausgehoben werden, von dem aus die zirka 20 Meter langen Rohrstücke montiert würden, so die Ankündigung.
Brücke wurde im Jahr 1909 erbaut
Die 1909 erbaute, statisch marode alte Brücke wird am Freitag komplett gesperrt, sie soll mit Beginn der Herbstsperrpause der DB Netz AG ab dem 13. Oktober abgerissen werden.
Die Sperrung hat große Auswirkungen auf den Verkehr. Die Straßenbahnlinie 112 wird zwischen dem Bahnhof Mülheim West und Oberhausen-Sterkrade durch einen Schienenersatzverkehr ersetzt. Ab dem Bahnhof Mülheim West (Friedrich-Ebert-Straße) verkehren für mehr als zwei Monate Busse auf der Strecke nach Oberhausen. Ziel ist laut Stadtverwaltung, dass die Straßenbahn ab dem 29. November über die neue Brücke fahren kann.
Pkw werden wie Lkw um die Baustelle geleitet
Pkw werden entsprechend der bereits vorhandenen Lkw-Umleitung um die Baustelle geleitet. Von Styrum aus kommend wird der Verkehr über die Dümptener Straße und Fritz-Thyssen-Brücke auf die Mannesmannallee geführt. Von der Innenstadt aus kommend wird der Verkehr in Höhe der Friedrich-Wilhelms-Hütte über die Aktien- und Mellinghofer Straße gen Norden geführt. Fußgänger und Radfahrer können in Styrum die Siegfriedbrücke nutzen.
„Geht das gut?“, fragen sich die Grünen, die die Anbindung Styrums zum Thema in der Sitzung der Bezirksvertretung machen wollen. „Bisher ist das, was über Umleitungen und Baustellenfahrpläne bekannt ist, noch höchst diffus“, so Fraktionssprecher Axel Hercher. Die Furcht vor einem Verkehrsinfarkt sitze tief. Die Sperrung könne zu einseitigen Belastungen kleinerer Straßen im Stadtteil sowie zu großen Nachteilen für Fahrgäste führen.
Grüne fordern Auskunft über Umleitungsregelung
„Wir wollen Auskünfte über Umleitungsregelungen sowohl für den Öffentlichen Nahverkehr als auch den motorisierten Individualverkehr. Uns interessiert ebenso, welche Modelle letztlich verworfen wurden“, so Bezirksvertreterin Nilsen Boudour. Die Fraktion will zudem wissen, ob eine Schnellbusverbindung zwischen Mülheimer City und Oberhausen geprüft wurde.