Mülheim. Beim Garden Groove Festival am Ringlokschuppen war das Gelände den Besuchern überlassen. Zwei DJs sorgten für Untermalung, der Rest ergab sich.
Vor der Drehscheibe am Ringlokschuppen haben es sich viele bequem gemacht. Auf mitgebrachten Decken werden Obst und Salatschüsseln herumgereicht, die Menschen klönen. Dazu gibt’s Musik in angenehmer Lautstärke. Rund 200 Besucher kamen am Sonntag auf die Wiese, um einen gemütlichen Tag bei chilliger Musik zu erleben. Zum ersten Mal veranstaltete das soziokulturelle Zentrum den „Garden Groove“, ein Picknick mit mehreren lokalen DJs.
Jerry Krüger, Mitorganisator des Events, war von der positiven Resonanz überrascht: „Als wir das Ding geplant haben, dachten wir, dass vielleicht 50 Leute kommen werden.“ Das größere Interesse wurden in den vergangenen Tagen aber bereits in den sozialen Netzwerken deutlich. „Auf unserer Facebookseite hatte direkt nach Bekanntgabe des Termins in der ersten Woche eine hohe Zahl von Leuten ihre Teilnahme angekündigt.“
Die DJs verzichten auf eine Gage
Auf große Werbung und große Sponsoren hatten die Veranstalter verzichtet, die gebuchten DJs begnügten sich für das Auflegen der Musik mit Speis und Trank. „Die Besucher müssen hier nichts konsumieren, wie es zum Beispiel beim Streetfood-Markt der Fall ist, sondern eben selber etwas mitbringen“, erklärt Krüger das Konzept. Wer nichts mitgebracht hatte, konnte sich wie Ines Moritz und Peter Rudowski Eis oder Kuchen an Ständen kaufen: „Wir kamen zufällig vorbei, sonst hätten wir uns besser vorbereitet“, sagen die beiden, die von der Idee angetan sind.
Im Vorfeld geplant hatten Thomas, Johanna und Jeanette: Sie kamen mit gut gefülltem Bollerwagen zum Ringlokschuppen, um den Nachmittag zu genießen. „Es ist schön, dass es in Mülheim auch so eine Veranstaltung gibt“, freut sich Johanna. In anderen Städten gäbe es ähnliches schon länger, habe sie gehört.
Auch Dreiseitenfußball auf dem Rasen
Wer nicht nur relaxen und Unterhaltung wollte, konnte auf einer Miniramp mit dem Skateboard seine Bahnen ziehen. Sie wurde extra auf dem Gelände aufgebaut. Beim Dreiseitenfußball hatten vor allem die Kleinsten ihren Spaß: Anders als gewohnt, spielen drei Mannschaften mit je drei Spielern auf einem kleinen Spielfeld gleichzeitig gegeneinander. Das Spiel endet, wenn eines der Teams fünf Tore kassiert hat.
Max Walter von der Künstlergruppe „Sous les pavés“, der das Spiel betreute, sieht den dreiseitigen Fußball als eine Möglichkeit, Neues einzuüben: „Hier geht es um Komplexität, eine Herausforderung für das steife Denken.“ Seine Hoffnung ist, die Spieler dazu zu bringen jenseits von vorgeschriebenen Bahnen zu denken: „Das ist in einer komplexen Welt vonnöten.“ Und auf der grünen Wiese möglich.