Mülheim. . 48 Einrichtungen wurden nach Änderungen der Richtlinien in das Breitband-Förderverfahren übernommen. Ansonsten bleibt nur Mintard ein Problem.
Gute Nachricht für die Mülheimer Schulen kurz vor dem Beginn des neuen Schuljahres: Oberbürgermeister Ulrich Scholten und Breitbandkoordinator Marcel Thelen nahmen in Düsseldorf von NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart einen Förderbescheid entgegen, nachdem nun auch nicht förderfähige Schulen in das Verfahren um schnelle Internetanbindung integriert werden können.
„Eine Änderung der Richtlinie des Bundesförderprogrammes für den Breitbandausbau machte es möglich“, freut sich Scholten. 48 Mülheimer Schulen werden nun in das laufende Förderverfahren hinzugenommen. Insgesamt stellt das Land NRW für den Anschluss seiner Schulen an das Glasfasernetz rund 45,7 Millionen Euro bereit. So sollen nach einem Masterplan der Landesregierung bis 2022 alle Schulen an „Gigabitfähige-Netze“ angeschlossen werden.
In Mülheim steht nun für die bisher unterversorgten Gebiete sowie die Schulen eine Fördersummer in Höhe von 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Zu diesen unterversorgten Bereichen im Stadtgebiet gehört vor allem Mintard. Wenngleich die schwarzen Flecken in der jüngsten Vergangenheit immer mehr verschwunden sind, bleibt der Mülheimer Süden weiterhin ein Problem.
„Das Ganze passt ja ins Bild, denn Mintard wird seitens der Politik vernachlässigt“, klagt der Mintarder Georg Offermann. Dem widerspricht Marcel Thelen entschieden. Thelen ist seit dem vergangenen Jahr Breitbandkoordinator bei der Stadt Mülheim. „Die Mintarder werden definitiv nicht vergessen“, betont er.
Kleiner Bereich mit vielen Menschen
Der Stadtteil sei beim Fördergeber bereits als unterversorgtes Gebiet berücksichtigt worden. „Es ist ein kleiner Bereich, auf den sich aber viele Anwohner konzentrieren“, sagt Thelen.
Hoffnung hatten die Mintarder zuletzt, weil die Deutsche Glasfaser Holding den Stadtteil eigenwirtschaftlich erschließen wollte – gemeinsam mit Selbeck. Offermann berichtet, dass in der Nachbarschaft Kunden geworben und teilweise schon Verträge unterschrieben wurden. Doch in Selbeck grätschte mit der Telekom ein Konkurrenzunternehmen dazwischen. „Der Markt ist sehr umkämpft“, weiß Thelen.
Mintard allein reichte der Deutschen Glasfaser offenbar nicht. „Das ist eine knallhart wirtschaftsorientierte Unternehmensentscheidung, darauf haben wir als Stadt überhaupt keinen Einfluss“, erläutert der Koordinator.
Knallharte wirtschaftliche Unternehmensentscheidung
Das wird die Bewohner des Mülheimer Südens auch nicht gerade trösten. „Über kurz oder lang werden wir auch Mintard erschließen“, verspricht Marcel Thelen
>>Beim letzten Vergleich von 110 deutschen Städten Ende März schnitt Mülheim gut ab und liegt im Breitband-Ranking auf Platz zehn.
Im Durchschnitt erreicht der Mülheimer Haushalt 48,41 Mbit pro Sekunde. Das Ranking wurde von der Bundesnetzagentur und dem Vergleichsportal „testberichte.de“ erstellt.