Mülheim. . Wilma Wohnen will auf einer alter Gewerbebrache zwischen Gracht und B1 22 Häuser bauen. Das Ziel, Baurecht zu bekommen, ist nun fast erreicht.
An der Grenze von Holthausen und Heißen ist ein nächstes Bauprojekt in Planung. An der Gracht will das Ratinger Unternehmen Wilma Wohnen 22 Häuser auf einem Areal zwischen Gracht und B1 bauen. Das Projekt biegt mit einer weiteren Chance für Bürger, Anregungen und Kritik zu dem Vorhaben vorzubringen, nun langsam auf die Zielgerade ein.
Wilma Wohnen hatte das Bebauungsplanverfahren selbst initiiert. Das Unternehmen, das zuletzt 45 Eigenheime am Mühlenfeld gebaut hat, trägt die Kosten des Verfahrens. In Höhe der Gracht 176 will Wilma Wohnen absehbar ein 1,1 Hektar großes Areal bebauen, auf dem einst eine Tankstelle im Betrieb war und es im hinteren Bereich alte Lagergebäude (ehemals Brennstoffhandel), Werkstätten, Unterstände und unterirdische Tanks gibt. All das will der Investor abreißen beziehungsweise ausgraben und sachgerecht entsorgen. Teils erhebliche Bodenbelastungen sind festgestellt.
An der B1 sind Lärmschutzwände erforderlich
An der Gracht selbst sollen fünf zweigeschossige Reihenhäuser mit Staffelgeschoss entstehen. Neben ihnen soll es eine neue Erschließungsstraße für die geplante Hinterlandbebauung geben, die gen Süden/B1 angedacht ist. Im ersten Bereich sind zwölf zweigeschossige Doppelhaushälften mit Satteldach vorgesehen. Südlich eines Wendehammers dann noch weitere fünf alleinstehende, ebenfalls zweigeschossige Häuser mit Staffelgeschoss und südlicher Ausrichtung der Gärten. Zum Schutz vor dem Lärm der B1 sind Schallschutzwände erforderlich.
Die Energieversorgung soll über Gas, Solaranlagen und Luftwärmepumpen geschehen. Garagendächer wären zu begrünen. Zwischen Neubaugebiet und B1 ist noch ein grüner, 40 Meter breiter Schutzstreifen vorgesehen. Im Plangebiet vorhandene Biotopflächen sollen weitgehend gesichert werden.
Nachbarn fürchten Überflutung ihrer Gärten
Anwohner der benachbarten Kolpingstraße brachten bei einer frühzeitigen Bürgerversammlung im Januar 2017 ihre Sorge zum Ausdruck, dass es bei der angedachten Bebauungsdichte und Versiegelung möglich sein könne, dass Niederschlagswasser sich auf abschüssigem Gelände den Weg auf ihre Grundstücke suche. Aktuell verhindere dies eine Mauer, die aber abgerissen werden soll. Wilma Wohnen will das Problem durch eine Grundstücksmodellierung lösen.
„In Mülheim gibt es weiteren Bedarf an Eigenheimen“, stellt die Stadt zum Vorhaben fest. Die Neubebauung sei wegen der Prognosen des „Handlungskonzeptes Wohnen“ von Januar 2012 zu begrüßen. Das Handlungskonzept ging davon aus, dass die Nachfrage nach Eigenheimen in Mülheim in den folgenden Jahren weiter ansteigen würde. Es wurde ein jährliches Nachfragepotenzial von 235 bis 350 neu errichteten Eigenheimen ermittelt.
Es erscheint möglich, dass Wilma Wohnen wie angedacht noch in diesem Jahr einen Bauantrag bei der Stadt platzieren kann.
>> PLANENTWURF LIEGT ÖFFENTLICH AUS
Der Entwurf für den Bebauungsplan liegt bis einschließlich 21. September im Planungsamt (Technisches Rathaus, Hans-
Böckler-Platz 5, 19. Etage, linke Flurseite) aus.
Bürger können sich hier informieren und Stellung nehmen. Öffnungszeiten: montags bis mittwochs, 8 bis 15.30 Uhr, donnerstags, 8 bis 17 Uhr, und freitags, 8 bis 12.30 Uhr.