Mülheim. . 30 Messdiener aus Mülheim waren bei der internationalen Wallfahrt der Ministranten in Rom und haben das Kirchenoberhaupt aus der Nähe erlebt.
Und plötzlich sind sie dem Papst ganz nah: Christina Fürstner, Michel Stegmann und Pavlos Leußler gehören zu den rund 60 000 Messdienern, die bei ihrer Wallfahrt nach Rom an einer Papstaudienz teilgenommen haben. Und sie standen direkt an dem Zaun, an dem das Papamobil vorbeigefahren ist. „Das war für mich ein ganz besonderes Erlebnis“, sagt Michel Stegmann. Der 18-Jährige ist seit acht Jahren Messdiener in der Gemeinde St. Barbara in Dümpten.
Seit einer Woche sind sie zurück aus der Heiligen Stadt, haben etliche Stunden Schlaf nachgeholt nach vollgepackten, intensiven Tagen in Rom, und ihren Erlebnissen die Chance gegeben, sich zu setzen. 350 Messdiener aus dem Bistum Essen hatten sich auf die lange Busreise nach Rom gemacht, knapp 30 davon aus den Mülheimer Gemeinden St. Barbara, St. Michael und Herz Jesu.
Überall andere Messdiener getroffen
„Die Woche war so vielfältig, einen Höhepunkt kann man eigentlich gar nicht herausheben“, sagt Christina Fürstner. Wobei die 17-Jährige ganz klar sagt: „Ein Highlight war der Papst, deswegen sind wir ja dorthin gefahren.“ Für die Messdienerin aus der Gemeinde St. Michael in Speldorf ist es aber vor allem eins, was hängen bleibt: „Die Gemeinschaft zu erleben, den Glauben mit so vielen anderen teilen zu können. Hinter jeder Straßenecke hat man andere Messdiener getroffen, wir sind einfach ins Gespräch gekommen.“
Auch die Begegnungen mit Bischof Franz-Josef Overbeck, der die Messdienerwallfahrt begleitet hat, seien beeindruckend gewesen, sagt Pavlos Leußler. „Er hat sich Zeit genommen für uns, hat die einzelnen Gruppen beim gemeinsamen Abendessen angesprochen“, berichtet der 21-Jährige.
Freude über die Anerkennung
Und auch das war ein Eindruck, den sie mit nach Hause genommen haben aus der Heiligen Stadt: „Wir sind gar nicht so selten“, sagt Michel Stegmann, der erzählt, zwar noch nie schief angeguckt worden zu sein, weil er Messdiener ist, aber doch die ein oder andere Diskussion im Freundeskreis deswegen schon geführt hat.
Christina Fürstner freut sich über die Anerkennung: „Dass eine Wallfahrt organisiert wird, auf der wir Spaß haben und von der wir profitieren können, zeigt, dass unsere Arbeit als Messdiener wertgeschätzt wird.“ Logisch, dass sie den kleinen Messdienern, die sie in St. Michael betreut, ihre Eindrücke aus Rom erzählen wird. „Das kann den Kleinen einen Push in die richtige Richtung geben.“
Messdienergemeinschaft als Fixpunkt
Für die 17-Jährige Speldorferin selbst wird die Wallfahrt einen Abschluss ihrer neun Jahre dauernden Messdienerschaft bilden. Christina Fürstner wird zum Studium wegziehen, noch wartet sie auf Zusagen verschiedener Unis. „Die Messdienergemeinschaft hier war lange mein Fixpunkt. Die tollen Erlebnisse in Rom am Ende dieser Zeit geben Motivation weiterzumachen. Ich werde mir eine neue Gemeinde suchen.“
>>> JUNGE LEUTE AUS 19 LÄNDERN
Rund 60 000 Messdiener aus 19 Ländern, darunter Deutschland, Österreich, Belgien, Kroatien, Frankreich, Ungarn, Italien, Serbien, Spanien und Rumänien waren bei der Internationalen Romwallfahrt der Ministranten dabei. Aus Deutschland reisten allerdings die meisten Ministranten nach Rom.
Alle vier Jahre lädt der internationale Ministrantenbund CIM zu der großen Ministrantenwallfahrt nach Rom ein, an der sich deutsche Diözesen beteiligen.