Mülheim. . Veranstalter Mattia Rübenstrunk lobt die besondere familiäre Atmosphäre des Ruhr Reggae Summer-Festivals. Mitarbeiter sind eingespieltes Team.
Mattia Rübenstrunk fährt mit seinem Rad über das Festival-Gelände. Als Teil des Organisationsteams eines Festivals muss man schnell vor Ort sein. Für ein Interview zieht man sich da besser zum Campingplatz der Mitarbeiter zurück.
Wie sehen Sie die Line-Up-Entwicklung, wenn Sie das erste „Ruhr Reggae Summer“-Festival mit dem Zwölften vergleichen?
Rübenstrunk: Über die Jahre ist das Line-Up immer größer geworden. Es sind immer bekanntere Stars gekommen. Vor zwei Jahren hatten wir Damian Marley da, dieses Jahr ist Ky-Mani Marley da– auch ein Sohn von Bob Marley. Dann haben wir noch Protoje, Kabaka Pyramid, das sind zwei der angesagtesten Reggae-Sänger, die beide gerade ein Album herausgebracht haben und in Europa auf Tour sind. Trettmann ist einer der angesagtesten deutschsprachigen Künstler der letzten anderthalb Jahre, den haben wir Samstagabend dabei. Megaloh, der deutsche Rapper – es ist dieses Jahr eine gute Balance und ein „echt fettes“ Line-Up.
Wie wird die Einhaltung der „Dont’s“ wie zum Beispiel das Grillverbot kontrolliert?
Wir haben Zugangskontrollen am Campingplatz und natürlich auch am Festival. Wenn Grills mitgebracht werden, werden sie einkassiert. Grillen ist – unabhängig der Wetterlage – schon immer bei uns verboten gewesen. Viele Leute haben mobile Aschenbecher dabei um ihre Zigaretten auszudrücken – sehr vorbildlich. Hier achtet einer auf den anderen. Das ist anders als bei anderen Festivals. Es ist beim Ruhr Reggae Summer eine sehr familiäre Atmosphäre, jeder schaut, dass nichts passiert und jeder passt auf den anderen auf. Wir können, wenn es nötig würde, den Konzertplatz schnell räumen und das Sicherheitskonzept ist in enger Kooperation mit Stadt, Ordnungsamt und Polizei abgestimmt.
Wie gehen Sie mit der Hitze um?
Viel Wasser trinken. Das sagen wir auch den Besuchern, und es soll ja noch ein bisschen abkühlen. Es gibt auf dem Campingplatz Wasserstationen, die Leute können ihre Plastikflaschen auffüllen, Mehrwegflaschen.
Event steht unter einem ökologischen Gedanken
Dieses Jahr ist steht das ganze Event unter einem ökologischen Gedanken?
Genau. Wir versuchen, ein Vorbild zu sein für andere Festivals. Es ist einfach so, dass Berge von Müll, besonders von Einweg-Müll, auf Festivals produziert werden. Das liegt vor allem an der Getränke- und Speisenausgabe. Da setzen wir an: Alles, das herausgegeben wird an Einweg-Besteck und -Geschirr ist zu 100 Prozent kompostierbarer Kunststoff.
Alles an Fleisch, das verkauft wird, beziehen die Händler von einem Bio-Hof aus der Region. Plastikmassen, die im Meer herumschwimmen – das sind Bilder, die uns alle abschrecken, aber kaum einer versucht, etwas dagegen zu tun. Genau bei so einer Veranstaltung kann man ansetzen.
Welche Programmpunkte würden Sie am ehesten empfehlen?
Es ist natürlich so, dass durch das Naturfreibad und die vielen kleineren Bühnen den Besuchern den ganzen Tag über ein gutes Programm geboten wird.
Die Besucher des Festivals kommen immer wieder
Am Samstag gibt es zum Beispiel eine Yoga-Klasse, die Hauptbühne mit den Bands – natürlich das Highlight vom Festival –, in der Nacht haben wir die Dance-Sol-Arena. Es ist die ganze Atmosphäre und das Gesamtpaket, das wir hier bieten, was das Festival so einmalig macht und was auch dazu führt, dass die Leute immer wiederkommen.
Wie viele Mitarbeiter haben Sie ungefähr?
Über 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die über das Wochenende helfen, beim Aufbau und der Durchführung der Veranstaltung beteiligt sind. Wir haben auch Glück, dass wir zum Großteil immer auf den selben Kern zurückgreifen können. Das sind Leute, die sind schon lange dabei und damals, vor zwölf Jahren, auch ins kalte Wasser gesprungen – genauso wie wir, als wir das erste Festival geplant haben. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team, das toll miteinander harmoniert, und wir freuen uns jedes Jahr darauf, alle wiederzusehen.