Mülheim. Das „Umsonst und draußen“-Festival auf der Mülheimer Freilichtbühne fand dieses Jahr nur an einem Tag statt. Das Publikum kam dennoch in Scharen.

So ganz hat Benedikt Beichl die Besucher noch nicht überzeugt. Also springt der Musiker mit dem Künstlernamen Bashert von der Bühne, um die Fans doch noch zum Mitsingen zu animieren. Das Risiko ist gering, denn der Refrain ist mit „dada dadaaa“ doch relativ simpel. „Ein mölmscher Moment“, meint der Sänger, als der gewünschte Text schließlich aus vielen Kehlen schallt.

Das gleichnamige Open Air Festival, das am Samstag stattfand, war trotz der Verkürzung auf nur einen Tag und mit weniger Bands ein Erfolg, ziehen die Veranstalter Bilanz. Obwohl es mit Bierbörse und Broicher Schlossnacht viel Konkurrenz gab, wurde es wieder mächtig voll auf der Freilichtbühne.

Spitzname: „Wetter-Hält-Open-Air“

Das Festival Mölmsch Open Air Festival auf der Freilichtbühne.
Das Festival Mölmsch Open Air Festival auf der Freilichtbühne. © Tamara Ramos

Hunderte Besucher bevölkerten fast die komplette Wiese, die Hitze hielt sich im Schatten der Bäume angenehm zurück, hin und wieder wehte sogar ein Lüftchen über den Festivalplatz.

Ihrem Spitznamen als „Wetter-Hält-Open-Air“ wurden die Veranstalter also auch bei der siebten Auflage gerecht. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute kommen“, sagte Benedikt Beichl alias Bashert, der seinen sechsten Auftritt an der Dimbeck erlebte. „Das Festival ist ein Geheimtipp im Grünen. Leider gibt es nicht so viele kulturelle Veranstaltungen in Mülheim“, sagt der in Mülheim aufgewachsene Musiker. Umso erfreuter war er, dass das Festival auch in diesem Jahr stattfand – wenn auch nur an einem Tag. „Wir wissen, wie schwer es war, das auf die Beine zu stellen und uns eine schöne Zeit zu bescheren“, lobt er die Veranstalter.

Im nächsten Jahr wieder Festival an zwei Tagen

Die hatten am Ende noch eine gute Nachricht für die Festival-Fans: „Im nächsten Jahr sind wir wieder an zwei Tagen für euch da, versprochen“, kündigte Moderator Gavin Karlmeier an.

Einen siebten Auftritt Basherts wird es wohl nicht geben.

Das Mölmsch Open Air auf der Freilichtbühne war gut besucht.
Das Mölmsch Open Air auf der Freilichtbühne war gut besucht. © Tamara Ramos

Der Gig am Samstag war sein drittletzter überhaupt. „Manchmal braucht man eine Veränderung, und ich bin ein Mensch, der dann auch sehr konsequent ist“, erklärt er seinen Schritt. Nach Bashert legte die Bremer Band „The Eternal Spirit“ einen starken Auftritt hin. Zur Belustigung trug deren Anforderungsliste für das Konzert in Mülheim bei, die Karlmeier prompt vorlas. Darauf wurden nicht nur drei Handtücher, ein Planschbecken oder funktionierendes Wlan gefordert („Sonst müssten wir uns noch unterhalten.“), sondern vor allem ausreichend Bier – „gerne lokales, außer wir spielen in Köln.“

Für den krönenden Abschluss sorgte die Düsseldorfer Band „The Buggs“, zu deren Ensemble auch ein Saxophonist und ein Trompeter gehörten. Die Indie-Rocker sind aus einer Schülerband hervorgegangen. Durch einen mitreißenden Auftritt verdienten sie sich Rufe nach einer Zugabe. Gastgeber Karlmeier wollte schon den Spielverderber geben, doch die Musiker schritten dazwischen: „Wir haben noch vier Minuten.“ Dann ab in die Nachspielzeit.

>>> ERSTES MUSIKVIDEO VERÖFFENTLICHT

Eröffnet wurde das etwas mehr als fünfstündige Festival von der Sauerländer Band Stereokeys, die am Wochenende noch einen weiteren wichtigen Termin hatte: Am Sonntagabend wurde ihr erstes Musikvideo veröffentlicht.

Anschließend waren die Folk-Popper von Lika Snow an der Reihe. Zu diesem Zeitpunkt war der Platz oberhalb der Freilichtbühne schon mehr als gut gefüllt. Das Ein-Tages-Festival nahm Fahrt auf.