Mülheim. Im Sommer kommen die bunten Häuser in Mülheim besonders gut zur Geltung. Wenn man mit offenen Augen in der Stadt unterwegs ist, fallen sie auf.
Der Sommer treibt in diesem Jahr besonders bunte Blüten. Genauso farbenfroh zeigen sich die Häuser Mülheims in der Stadtmitte und drum herum. Schon im vierten Jahr präsentieren wir passend zur Jahreszeit einen Strauß bunter Häuser in den Farben des Sommers: kornblumenblau, sonnenblumengelb, wiesengrün, ja, sogar besonders häufig rot wie Klatschmohn. Und dazu jede Menge Pastelltöne: rosé, hellblau, zartgrün, zitronengelb oder der Ton „Eierschale“. Von gewagt bis normal, von schrecklich schön bis künstlerisch wertvoll. Oder einfach nur wunderbar neu und frisch.
Die gefühlt steigende Anzahl der farbigen Fassaden in allen Stadtteilen zeigt, dass das Verschönern der Hausfassaden, unabhängig vom gleichnamigen Wettbewerb, schwer angesagt ist. Mülheim könnte glatt die „Stadt der bunten Häuser“ werden. Das wäre doch auch ein schöner Zusatz unter dem gelben Ortseingangsschild.
Begrenzte Auswahl an Bildern
Wir präsentieren hier nur eine begrenzte Auswahl, die Entscheidung fiel uns nicht leicht. Aber vielleicht lassen sich Hauseigentümer von unseren „Farb-Fotos“ anregen, in die Tasche zu greifen, um ihre Immobilie herauszuputzen und zum Schmuckstück der Straße zu machen. Vielleicht kommen auch Sie ins Grübeln, ob Sie nicht auch…? Und was das wohl kostet?
Die Maler-Innung könnte ganz Mülheim anmalen, virtuell nämlich, also mit Hilfe einer Computeranimation, um Hausbesitzern zu zeigen, was farblich möglich wäre. Warum eigentlich nicht? Wenn’s hilft und die Vorstellungskraft der Verantwortlichen anregt. Statt Fassaden zu „verschindeln“ - und damit vielleicht eher zu verschandeln, sollte man vielleicht doch mal den Malermeister zum Farbtopf greifen lassen.
Farben sind Geschmackssache
Farben sind allerdings Geschmackssache. Was der eine noch gemäßigt findet, ist für andere zu knallig. Aber solange die Maler und Anstreicher die Häuser Mülheims nicht mit Punkten oder Streifen verzieren und nicht gerade eine die Augen reizende Neonfarbe verwenden, kann ein altes Haus eigentlich nichts entstellen. Alles scheint besser als graue 50er-Jahre-Einheitshäuser, 60er-Jahre-Klinker oder jene Plastikplatten, unter denen in den 70ern so manche schöne Backsteinfront auf Nimmerwiedersehen verschwand.
Die bunten Häuser von Mülheim erfreuen – in den allermeisten Fällen – das Auge und die Seele des Betrachters. Wir brauchen noch viel mehr davon. Die Sommersonne bringt die Farben zum Leuchten und versöhnt vielleicht so manchen Mülheimer beim Blick auf ein frisch gestrichenes Haus mit der gelegentlichen Tristesse seiner Heimatstadt.