Mülheim. . Der Vorstand der SPD Mülheim will einen Moderator einschalten. Der soll den parteiinternen Zwist im Zusammenhang mit der OB-Affäre schlichten.
Der Vorstand der Mülheimer SPD will im parteiinternen Streit um den Umgang mit der Affäre um die Spesenabrechnungen von Oberbürgermeister Ulrich Scholten einen zweiten Versuch unternehmen, die Wogen zu glätten.
Im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigte die stellvertretende Parteivorsitzende Silvia Richter eine entsprechende Initiative, die in der Vorwoche in Parteivorstand abgestimmt und im Unterbezirksausschuss im Beisein von Vertretern der Ortsvereine diskutiert worden sei. Demnach wollen die beiden stellvertretenden Parteivorsitzenden Silvia Richter und Cem Aydemir möglichst einen externen Moderator einschalten, der zwischen den Lagern vermittelt.
Einige sprechen von parteischädigendem Verhalten
Der Parteivorstand hatte diesen Weg schon im Juni vorgeschlagen, als der parteiinterne Zwist eskaliert war. Er war aber abgeblitzt. Bekanntlich hat der Alleingang von Fraktionsspitze und den zwei SPD-Dezernenten Frank Mendack und Ulrich Ernst, den OB Mitte Mai zum Rücktritt aufzufordern, hefige Reaktionen ausgelöst. Früh hatte der Parteivorstand erklärt, sich von der Vorgehensweise zu distanzieren. Einige Genossen sprachen gar von parteischädigendem Verhalten, das es zu ahnden gelte.
Nun soll nach dem Willen des Parteivorstands ein Moderator von außen zu Rate gezogen werden, wenn die Gegenseite sich darauf einlässt. Laut Richter hätten sich zwar auch zwei Genossen aus den eigenen Reihen als Vermittler angeboten, doch Richter ist ob der „verhärteten Fronten“ und der hoch emotional geführten Auseinandersetzung in der Partei der Meinung, dass „da ein echter Profi ran muss“. Man werde möglicherweise beim Landesverband Rat suchen, ob dort ein kompetenter Moderator empfohlen werden kann, so Richter.
Mit einer Eheberatung vergleichbar
„Wir müssen uns ja nicht lieben, aber zumindest wieder zusammenkommen“, hofft sie, dass allen Beteiligten „die Partei mehr am Herzen liegt als das eigene persönliche Interesse“. Welche Parteimitglieder an einem moderierten Versöhnungsprozess teilnehmen könnten, dazu wollen Richter und Aydemir jetzt noch einen Vorschlag erarbeiten. Richter vergleicht den Moderationsprozess mit einer Eheberatung: „Wenn das scheitert, müssen wir schauen, wie es weitergeht.“