Mülheim. . Patienten reagierten verärgert: Aufzug im Ruhrquartier war immer wieder ausgefallen. MWB: Neue Steuerung und Elektronik, Kabine bleibt erhalten.
Der Aufzug im Ruhrquartier wird ersetzt: Steuerung und Elektronik werden ausgetauscht, nur die Kabine bleibe erhalten, so die Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft. „Wir haben seit geraumer Zeit nur Ärger mit dem Aufzug gehabt. Was schlimmer ist: Die Patienten der Arztpraxen sind auf ihn angewiesen“, sagt MWB-Vorstand Jürgen Steinmetz.
Besucher des Ärztehauses dürften die MWB-Entscheidung begrüßen, denn von Anfang an fiel der Aufzug immer wieder aus, wie diese Zeitung berichtete. Wer die orthopädische Praxis oder die Hautarztpraxis in den oberen Stockwerken erreichen wollte, musste bis zu 100 Stufen steigen. „Für Personen, die auf den Aufzug angewiesen sind, ist das kein Zustand“, sagt auch Margarete Zimmermann, die ihren 88-jährigen Vater Ende Mai zum Arzt im vierten Stock begleitet hatte. Samt Rollstuhl waren sie mit dem Taxi aus Raadt gekommen, um ratlos vor dem geschlossenen Aufzug zu stehen.
Beschwerden hatten sich gehäuft
Die Treppenraupe, mit der letztlich zwei MWB-Mitarbeiter den Senior nach oben brachte, war mit dem Rollstuhl nicht kompatibel, so dass der gehbehinderte Mann mühsam in die Raupe umgesetzt werden musste. Viel Zeit und Nerven hatte es nach Schilderung der Tochter gekostet, bis der Vater wohlbehalten zur Praxis und wieder zurück gebracht worden war. Nur leidlich habe ihr Vater in der Treppenraupe gesichert werden können. Frau Zimmermann hätte sich sehr gewünscht, zuvor über die Umstände informiert zu werden, um den Termin absagen zu können.
Offenbar haben sich zuletzt die Beschwerden gehäuft: MWB sieht keine andere Möglichkeit mehr als den Austausch. Der Aufzug zu den Praxen sei seit Fertigstellung des Gebäudes 2015 immer wieder ausgefallen, oft sogar tagelang. Die Baufirma Porr Deutschland hatte laut MWB die Vestner Aufzüge GmbH beauftragt. Ein in Süddeutschland beheimatetes, mittelständisches Unternehmen mit gutem Leumund, hieß es.
Aufzugsfirma konnte das Problem nicht dauerhaft lösen
Das sei, so MWB, nun nicht mehr relevant, denn bei Ärzten und Patienten hätten die wiederholten Ausfälle für massive Verärgerung gesorgt. Aus rechtlichen Gründen habe MWB darauf gepocht, dass die Aufzugsfirma das Problem dauerhaft löse, doch das sei nicht gelungen: „Man konnte uns nie sagen, welche konkreten Fehler die Ausfälle des Aufzugs verursachen“, so Steinmetz. „Zunehmend wurde uns auch deutlich gemacht, dass man an einer Lösung nicht interessiert ist.“
Es habe zuletzt drei Tage gedauert, bis ein Techniker in Mülheim angekommen sei, um den Aufzug neu zu starten. Künftig setzt MWB auf Zusammenarbeit mit der NRW Lift GmbH. Es könne nun einige Wochen dauern, bis die Bauteile einträfen. Der Umbau selbst werde noch einmal eine Woche dauern. In der Zwischenzeit würden MWB-Mitarbeiter mit der Treppenraupe Unterstützung anbieten. Inzwischen, so MWB, hätten sie darin ja viel Übung.