Mülheim. . Planungsamtsleiter: Denkbar ist höchstens eine Straßenrandbebauung. Wildes Grüngelände dient der Naherholung und ist so gut wie unbelastet.

Es gibt Ecken, die ­kennen nur Eingeweihte. Das ­große, grüne Areal zwischen ­Peisberg, Elisabeth-Selbert-Straße, Wilhelm-Diederichs-Straße und der Eppinghofer Kleingartenanlage ist so ein verstecktes Stück Natur.

Kleine Trampelpfade führen an Hecken vorbei, zwischen Bäumen hindurch, über Lichtungen. Viele Birken stehen hier und überall wuchern Brombeersträucher. Es ist ruhig. Wohin man schaut, unberührtes Gelände. Lediglich in der Ferne erkennt man den Turm der Johanniskirche an der Aktienstraße und die Hochhäuser am Forum.

Soll diese Brachfläche zum Bauland erklärt werden? Yvonne Winter, die mit ihrem Hund Hugo hier unterwegs ist, hofft, dass es nicht so kommt. „Wir haben hier viele Vögel, Hasen, Eichhörnchen und sogar Füchse“, sagt sie und ergänzt: „Ich habe gerade heute in der Zeitung gelesen, dass es immer weniger Bienen und Insekten gibt. Da sollte man Lebensräume wie diesen nicht zubauen.“

Kleine Trampelpfade führen durch das Gelände

Die Bewohner der kleinen – vor zwölf Jahren erbauten — Peisberg-siedlung schätzten das verwilderte Gelände aber auch, weil ihre Kinder hier so gut spielen können. Und: Hundebesitzer führen regelmäßig ihre Tiere vor Ort aus.

Auf der Liste von Potenzialflächen für Wohnbebauung steht das 3,1 Hektar große Gelände am Peisberg zwar, dass es ganzflächig bebaut wird, brauchen die Anwohner wohl nicht zu befürchten. „Dieses Areal wird rege genutzt, es hat eine wichtige Funktion für die Naherholung, für spielende Kinder“, sagt Felix Blasch, Leiter des Planungsamtes, auf Nachfrage unserer Zeitung. Daher werde man es sicher nicht zubauen. Zumal es in Eppinghofen tatsächlich nur sehr wenige Grünflächen gebe.

Planer wollen Konzept erarbeiten

In Erwägung ziehen könne man aber eine Straßenrandbebauung am Peisberg, so Blasch – „ein paar Parzellen“. Doch: Auch bei dieser Idee sind viele Fragen noch offen. Im Rahmen des Innenstadtkonzeptes werde man das Thema „mit abarbeiten“ – und dabei auch die Bürger beteiligen. „Wir erarbeiten ein Konzept für diese Fläche und werden es vermutlich Anfang nächsten Jahres der Politik vorstellen“, so Blasch.

Einen Park anlegen werde man vor Ort aber sicher nicht, man wolle die Fläche eher als wilde Grünfläche erhalten. Denkbar seien naturnahe Spielmöglichkeiten.

Einst gab es auf dem betreffenden Terrain übrigens einen Steinbruch, der irgendwann verfüllt wurde. „Vor 20 Jahren wurde eine Untersuchung auf Altlasten durchgeführt. Dabei kam raus, dass dort nur sauberes Material lagert und das Gelände – etwa für spielende Kinder – ungefährlich ist. Lediglich an einer sehr kleinen Stelle fand man in größerer Tiefe eine punktuelle Verunreinigung, die aber für die jetzige Nutzung keine Gefahr darstellt“, berichtet Frank Nadermann von der Unteren Bodenschutzbehörde. Sollte vor Ort gebaut werden, würden weitere Untersuchungen notwendig.

>>Mit welchen Gewerbe- und Wohnbauflächen die Stadt zusätzlich an den Markt gehen kann, wurde kürzlich in einem Arbeitskreis von Vertretern aus Politik/Verwaltung diskutiert.

>>Eine vorläufige, vertrauliche Liste der Kämmerei führte 47 mögliche Flächen für Wohnbebauung auf – darunter auch das Areal am Peisberg.