Mülheim. . Das Tiefbauamt möchte die Stolperfallen entlang der Düsseldorfer Straße beseitigen. Der feste Gehweg soll teils wassergebundenen Decken weichen.

Ihre Wurzeln haben über die Jahre für Schäden und Stolperfallen an Gehwegen und Parkstreifen an der Düsseldorfer Straße gesorgt. Dennoch soll von einer Fällung der 50 Straßenbäume in Saarn abgesehen werden. Das sieht eine Beschlussvorlage des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau vor.

Demnach soll an neun Baumstandorten zwischen Alter Straße und Klostermarkt das Pflaster angehoben werden. An 41 Baumstandorten sollen Baumscheiben vergrößert sowie wassergebundene Wegdecken aus Kies, Sand und Splitt eingesetzt werden. Bei 14 dieser 41 Standorte soll diese Oberfläche von Bürgersteigkante bis Hauswand reichen, sodass Passanten die ungepflasterten Flächen nicht mehr umgehen können.

Kosten in Höhe von 60 000 Euro sind kalkuliert

Das Tiefbauamt plant mit Kosten in Höhe von 60 000 Euro. „Kommt es zum Beschluss, fangen wir in diesem Jahr an zu bauen“, sagt Helmut Voß von der Abteilung Straßenplanung.

Für Petra Armbrüster sind das „erfreuliche Nachrichten“. Die Mülheimerin hat Anfang Mai „aus Verzweiflung, bei niemandem in der Stadt Gehör zu finden“, eine Petition zum Erhalt der Bäume gestartet, die inzwischen von rund 1700 Bürgern unterschrieben wurde. „Allerdings würde ich mir auch wünschen, dass dort Bäume gepflanzt werden, wo in der Vergangenheit welche gefällt wurden.“ Die Verwaltung kündigte an, zeitnah zu den grob ein dutzend Fällungen im Dorf Saarn während der letzten Jahre Stellung zu nehmen.

Wurzelwerk muss noch genauer untersucht werden

Dass die Stadt von weiteren Fällungen absieht, deutete sich bereits vor einem Monat an, als Umweltdezernent Peter Vermeulen auf den offenen Brief einer Bürgerin antwortete, Baumscheiben und wassergebundene Decken seien die einzige zukunftsfähige Lösung.

Welche Maßnahmen an den betroffenen 50 Baumstandorten am Ende wirklich umgesetzt werden, sei jedoch erst nach Öffnung des Weges und genauerer Untersuchung des Wurzelwerkes final festzustellen, heißt es aus dem Tiefbauamt. Bedeutet dies, dass auch Baumfällungen dann wieder infrage kommen könnten? „Das halte ich für unwahrscheinlich“, so Helmut Voß, „erst recht, wenn wir die Bestätigung bekommen, umfänglich mit wassergebundenen Decken arbeiten zu können.“

Bürgerin: Es gibt so viele günstige, kreative Methoden

Petra Armbrüster fragt sich dagegen, warum keine anderen Lösungen möglich seien, und schlägt etwa runde Bänke oder Unterbepflanzung vor, die sich auch in Kooperation mit Anwohnern realisieren ließen. „Es gibt so viele günstige, kreative Methoden.“

Die Beschlussvorlage wird am 14. Juni in der öffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung 3 vorgestellt. Die SPD hat bereits einen Antrag gestellt, um das Gebiet für die Instandsetzung um die Lehnerstraße zu erweitern.