Mülheim. . Erstmals war Mülheim am Samstag Mekka der deutschen Breakdance-Szene. Die Altstadt Tanzschule verbuchte als Ausrichterin große Erfolge für sich.
Am Samstag war Mülheim erstmalig Mekka der Breakdancer. In der Harbecke-Sporthalle richtete die ADTV Altstadt Tanzschule die Offene Deutsche Meisterschaft 2018 aus, zu der sich mehr als 150 Teilnehmer aus Deutschland zusammenfanden. Gesucht wurden die besten Crews und Solotänzer in drei verschiedenen Altersklassen.
Große Erfolge konnten die Mülheimer Breakdancer für sich verbuchen: In der Mädchen-Hauptgruppe (ab 16 Jahre) gingen der zweite und der dritte Platz an die Tänzer der Altstadt Tanzschule: Celina Köhring freute sich über die Vizemeisterschaft und Jule Meyer über die Bronzemedaille. Tränen flossen bei der sechstplatzierten Jessica Speicher, die sich mehr erhofft hatte. Trösten konnte sie sich mit der dennoch erreichten Qualifikation zur Europameisterschaft nächsten Monat in Bremerhaven.
Kenan Kruse: Mein Herz wollte, dass ich Breakdance mache
Bei der Hauptgruppe der „B-Boys“ ging Kenan Kruse als heißer Titelanwärter an den Start. Immerhin kann der 21-Jährige in seiner Vita einen dritten Platz bei der Breakdance-WM und den Gewinn der deutschen Meisterschaft vorweisen. Sein ganzes Leben widmet der gebürtige Kölner, der in der Altstadt Tanzschule Kinder in der Streetdance-Disziplin unterrichtet, einzig und allein seiner Leidenschaft.
Elf Jahre betreibt er seinen Sport mittlerweile – mit einer dreijährigen Unterbrechung. „Ich habe mich mal ein bisschen ausprobiert in mehreren beruflichen Tätigkeiten“, berichtet er. „Das war allerdings nichts für mich. Mein Herz wollte, dass ich Breakdance mache.“
Tänzer im Musikvideo von Rapper Kollegah
Nur von dem Tanzsport zu leben, ist in Deutschland eine schwierige Angelegenheit. Kenan versucht es zum einen als Showact – so hatte er diverse Auftritte in Fernsehshows wie „Got To Dance“. Oder er ist als Tänzer in Musikvideos zu sehen – beispielsweise in einem des jüngst in die Schlagzeilen geratenen Rappers Kollegah. Und dann zum anderen eben noch als Lehrer. Mit den „Battles“, so nennen die Breakdancer ihre Wettkämpfe, lässt sich eher wenig verdienen.
Für Kenan alles andere als ein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. „Ich tanze mit Leidenschaft und mit meiner ganzen Seele“, betont er mit großem, ansteckendem Enthusiasmus. Und fügt hinzu: „Ich versuche alles, meinen Traum zu verwirklichen.“ Und dafür wird mindestens 15 Stunden die Woche trainiert.
„Ein tolles Turnier mit Spitzenleistungen“
Am Wochenende in der Harbecke-Sporthalle musste Kenan im Viertelfinale die Segel streichen. In einem hart umkämpften Battle schied er nach Stechen gegen den späteren deutschen Vizemeister aus. „Ich bin mit meiner Leistung zufrieden und es hat Spaß gemacht“, zeigt er sich nach der Niederlage wenig enttäuscht. Besser lief es dagegen für Leon Egeler mit dem dritten Platz in derselben Kategorie.
Besonders erfolgreich war die Altstadt Tanzschule mit ihren Teilnehmern in der Klasse der Junioren Boys: Sowohl der erste als auch der zweite Platz gingen durch Plarent Kicmari und Jannis Bednarzik nach Mülheim. Für den Leiter der Altstadt Tanzschule, Franz Jansen, insgesamt ein mehr als erfreuliches Abschneiden: „Unsere Tänzer, die zum Teil erstmalig für uns an den Start gingen, haben super Leistungen erbracht.“ Begeistert zeigt er sich auch von den Helfern und der Resonanz bei Startern und Zuschauern: „Alle haben die Veranstaltung gelobt. Alles in allem war das ein tolles Turnier mit Spitzenleistungen.“
Vielleicht hat sich Mülheim damit ja für höhere Aufgaben wie eine Europameisterschaft empfohlen.
>> Tolle Ergebnisse für die Altstadt Tanzschule
Junioren Boys – 1. Plarent Kicmari, 2. Jannis Bednarzik, 10. Nico Deister. Hauptgruppe Boys – 3. Leon Egeler, 5. Kenan Kruse, 11. Malte Jendryschik, 12. Jonathan Esser. Hauptgruppe Girls: 2. Celina Köhring. 3. Jule Meyer, 5. Sarah Carl, 6. Jessica Speicher.
Alle sind qualifiziert über die Rangliste für die Europa- und Weltmeisterschaft.