Mülheim. . Die Neuauflage von „Fair Flair“ in den Ruhranlagen zeigte ökologische Neuigkeiten wie Mini-Solarmodule und Eco Toilette.
Einen neuen Rekord hat der Umweltmarkt „Fair Flair“ am Donnerstag aufgestellt: Rund 70 Stände haben sich in den Ruhranlagen versammelt. Gegenüber der Vorgängerveranstaltung sind das fast 30 mehr. Vor allem die Bio-Kosmetik hat zugelegt, aber auch die Verbraucherinformation.
Die Verbraucherzentrale etwa zeigt die Möglichkeiten auf, regionale Produkte zu bekommen. „Bio-Ware“ ist im Trend, aber die müssen eben nicht aus der Nähe stammen. „Vielen ist nicht bewusst oder sie achten nicht darauf, dass sie mit regionalen Produkten nachhaltig einkaufen können“, sagt eine Mitarbeiterin. Der Test „Welcher Verbrauchertyp sind sie?“ gibt für manchen überraschenden Aufschluss: „Ich hätte nie darüber nachgedacht, nach einem Hofladen zu suchen“, sagt eine Frau zu ihrem Ergebnis.
Photovoltaik-Panel über die normale Steckdose
Ganz regional ist das Projekt „Bürgerenergie“ der Genossenschaft Ruhr-West, sogar höchst lokal, denn aktuell werben die Genossen für Mini-Solarmodule für die Steckdose. Scheint die Sonne, schließt man das Photovoltaik-Panel über die normale Steckdose an das Hausnetz an, und speist damit seine laufenden Geräte. 380 Euro kostet das Panel für den Garten oder Balkon. Ein Speichern des gewonnenen Solarstroms ist derzeit nicht integriert, räumt Volker Thiele ein: „Aber die Menschen stellen ihr Verbrauchsverhalten darauf ein.“ Die Genossenschaft tüftelt zudem an einem Mietsystem für die Panels.
Auf eine Umstellung setzt das Prinzip „Cup for Cup“ mit einem Pfandsystem für Kaffeemehrwegbecher. Für einen Euro bestellt man den, gibt ihn nach dem Kaffee bei einem Partner der Initiative ab und bekommt entweder einen neuen oder einen Euro zurück. In Mülheim gibt es bislang einen Partner, doch in den Nachbarstädten Essen und Duisburg schon mehr. 400 Einwegbecher soll der „Good Cup“ einsparen.
Holzspäne soll Geruch binden
Einiges Einsparen kann auch die Eco Toilette, die auf der Fair Flair ihre Mülheim-Premiere feiert – nämlich Wasser und Chemie. Es funktioniert so: Nach dem Geschäft streut man eine Hand voll Holzspäne nach. „Die verhindern Geruch und binden Flüssigkeiten“, erläutert Stephan Korfe, Mitarbeiter bei Eco Toilette. Chemie wie bei Dixieklos sei so Vergangenheit. Für Mülheimer Festivitäten könnte das jedoch ein Zukunftsmodell werden, wünscht sich jedenfalls Klimafrau Cornelia Schwabe.