Zur Erinnerung an Mülheimer NS-Opfer werden sieben neue „Stolpersteine“ verlegt.
Zur Erinnerung an Mülheimer NS-Opfer werden sieben neue „Stolpersteine“ verlegt.
Fast anderthalb Jahre haben sich die Schüler des Gymnasiums Broich in die Leben von sieben NS-Opfern eingearbeitet. Sie wissen nun, dass Rosa Busch im Arbeitslager der Nazis so schwer arbeiten musste, dass sie kurz nach dem Krieg an den Folgen starb. Oder dass der Mediziner Arkady Genkin nach seiner Flucht vor den Nazis so geschwächt nach Mülheim zurückkehrte, dass er kaum mehr praktizieren konnte. Die Schicksale haben die Schüler aufgearbeitet und niedergeschrieben.
Am Freitag, 18. Mai, ab 10 Uhr verlegen sie sieben Stolpersteine im Mülheimer Stadtgebiet, die an die Opfer der Nazi-Diktatur erinnern. „Gäste sind bei der Verlegung herzlich willkommen“, sagt Friedrich-Wilhelm von Gehlen, der die Aktion Stolpersteine seit 2004 mit Unterstützern betreut.Vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer werden die kleinen Steine mit den goldenen Gedenkplatten verlegt. Vor jedem Haus wird die Biografie vorgelesen. „Es war für uns sehr bewegend“, berichtet Larissa Weisenbilder (17), die die Stolperstein-AG besuchte. „Die Personen und ihre Schicksale haben einen in Gedanken immer begleitet.“
Los geht es um 10 Uhr vor dem ehemaligen Haus von Otto und Helmut Rosenbaum an der Friedrich-Ebert-Straße 132. Dann laufen die Teilnehmer weiter zur Eppinghofer Straße 85/87 (Eheleute Genkin), gegen 11 Uhr kommt ein zweiter Stolperstein für die Genkins vor die frühere Arztpraxis am Muhrenkamp 26. Johanna Richter wird gegen 11.30 Uhr mit einem Stolperstein vor dem Haus Dickswall 12 geehrt, gegen 12 Uhr geht es zum Dickswall 88 (Rosa Busch).