Mülheim. . Vereinte evangelische Kirchengemeinde investiert 1,6 Millionen Euro in 550 qm Wohn- und Außenfläche. Neues Kneipp-Konzept erweitert das Programm.
Gut 1,6 Millionen Euro investiert die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde (VEK) in den Ausbau ihres Kindergartens am Muhrenkamp. Mit einem zusätzlichen Neubau von rund 550 Quadratmetern werden zum Saisonstart im August in der Innenstadt weitere Kita-Plätze geschaffen. Den Betrieb der Kita hat bereits im September vergangenen Jahres die Graf Recke Stiftung übernommen.
100 zusätzliche Kita-Plätze
Den hohen Bedarf gerade im Stadtzentrum bestätigt Pfarrer Justus Cohen. Bereits vor einigen Jahren baute die VEK für rund eine Million Euro den U3-Bereich aus und gab weitere 1,6 in der Heißener Kita Sonneblume aus, die ebenfalls von der Graf Recke Stiftung betrieben wird. An beiden Orten zusammen hat man 100 zusätzliche Kita-Plätze und 24 Mitarbeiterstellen geschaffen. „Wir haben am Muhrenkamp die älteste Kita Mülheims gebaut und schaffen nun an derselben Stelle wohl die modernste“, freut sich Cohen auf die Eröffnung im August.
Denn mit dem Ausbau erweitert sich auch das Konzept am Muhrenkamp in Richtung Ökologie: Man setzt auf CO2-neutrale und zeitsparende Holzbauweise, zudem wird auch das Regenwasser gesammelt und genutzt, erläutert der verantwortliche Architekt Bruno Wüsthoff. Lange Gänge und große Räume sorgen innen dafür, dass sich die Kinder viel bewegen können.
Im Neubau wird es ein Kneipp-Becken geben
Pädagogisch verfolgt die Kita ein Konzept nach Sebastian Kneipp, das auf gesunde Ernährung aus eigener Küche, Bewegung, Kräuterkunde, Lebensordnung und – wohl am bekanntesten – das Wassertreten setzt. Dafür wird im Neubau ein Kneipp-Becken gebaut, „um die Immunkraft zu stärken, werden wir aber auch mit nackten Füßen über die Wiese oder den Schnee laufen“, erläutert Einrichtungsleiterin Monika Brencher. Im eigenen Garten gibt es neben Piratenschiff und anderen Spielgeräten auch einen Fühlpfad und Beete mit Heilpflanzen.
„Das religiös-pädagogische Konzept bleibt natürlich auch mit dem Wechsel zum Träger Graf Recke Stiftung erhalten. Der Pfarrer besucht weiterhin den Kindergarten“, versichern Cohen als auch Petra Skodzig, Finanzvorstand der Graf Recke Stiftung. Cohen sieht mit dem Trägerwechsel zur Stiftung für beide Seiten Vorteile: Die Stiftung verfüge über die personelle Kompetenz und zahle Miete an die Kirchengemeinde. „In 15 bis 20 Jahren haben sich die Investitionen der Gemeinde ausgeglichen.“
Förderer für Projekte gesucht
Auch die Recke-Stiftung investiert: Sie haben etwa 220 000 Euro für die Innenausstattung, den Außenbereich mit Spielgeräten und den Garten in die Hand genommen. „Wir suchen daher Firmen und Förderer, die unsere Projekte sponsern“, sagt Finanzvorstand Skodzig.