Eppinghofen. . Dagmar Mühlenfeld hat die Patenschaft für den Verein „Love from Africa“ übernommen.
Dagmar Mühlenfeld und Stella Weber – die ehemalige Oberbürgermeisterin und die rührige Vorsitzende des Vereins „Love from Africa“ – lernten sich bei einer Einbürgerungsfeier vor rund zehn Jahren kennen. „Und sie imponierte mir direkt“, erzählt Mühlenfeld. „Stella hat sich nicht nur bedankt dafür, in Deutschland freundlich aufgenommen worden zu sein, sondern sie hat direkt gefragt: Was kann ich für die Menschen hier in Mülheim tun?“
Inzwischen ist die gebürtige Ghanaerin Weber seit rund zehn Jahren Deutsche – so lange wie auch ihr Verein „Love from Africa“ mit seinem heutigen Sitz an der Eppinghofer Straße 186 existiert. Mühlenfeld unterstütze Webers Arbeit auch während ihrer aktiven Zeit als OB – nun hat sie eine Patenschaft für den Verein übernommen. „Ich kann bei der Planung von Projekten helfen und Ansprechpartner aus meinem Netzwerk vermitteln“, erklärt Dagmar Mühlenfeld ihre zukünftige Rolle. „Beispielsweise zu der Frage: Wie bekomme ich eine Fracht am besten nach Ghana?“
Denn im Sommer möchten Weber und ihr Team einen Container voller Sachspenden ins Dorf Duakwa bringen – nicht nur, um die dort unter armen Verhältnissen lebenden Menschen mit Spielzeug, Büchern, Schreibutensilien oder Laptops zu versorgen, sondern um eine unabhängige Dorfgemeinschaft aufzubauen. „Wir wollen den Leuten nicht einfach nur helfen, sondern ihre Denkweise verändern“, sagt Weber, die möchte, dass die Leute vor Ort selbst anpacken. Statt darauf zu warten, dass die Regierung für ärztliche Versorgung und angemessene Bildung sorgt, entstehen im Dorf eine eigene Farm, eine Schule, ein Krankenhaus und ein Jugendzentrum für Straßenkinder – mithilfe der Beratung sowie Sach- und Geldspenden des Vereins.
Vereinsmitglied Stefanie Siepmann, die im August erstmals nach Ghana reist, hat sich als ehemalige Pflegekraft zur Aufgabe gemacht, eine Bestandsanalyse im Krankenhaus vorzunehmen. „Dafür setzte ich meine ganze wiedergewonnene Energie ein“, sagt die frühzeitig berentete 47-Jährige. OB Mühlenfeld wird es allerdings nicht nach Ghana schaffen: „Ich habe meiner Familie versprochen, nicht mehr so viel unterwegs zu sein.“
Doch bedeutet die neue Patenschaft der früheren OB auch Engagement für die Menschen in Mülheim? „Stella hat ein besonderes Talent, Potenziale zu erkennen und Menschen zusammenzuführen“, sagt Mühlenfeld – und nimmt damit Bezug auf die Aktivitäten des Vereins innerhalb des Stadtgebiets: Hausaufgaben- und Nachhilfebetreuung, Tanzkurse, Kulturfeste und Trommelworkshops in Schulen und Kindergärten, afrikanische Märkte oder Erstorientierung für Zugezogene. Dabei soll nicht nur die afrikanische Community angesprochen sondern „alle Nationen zusammengebracht“ werden, so Weber. „Mein Traum wäre ein afrikanisches Kulturzentrum in der Stadt, in dem sich Deutsche und Afrikaner von morgens bis abends treffen können.“