Mülheim. . „Wohlgemutkraut“ nannte man früher die Pflanze Oregano – und man versorgte die Landarbeiter mit Speisen, die mit diesem Aromawunder gewürzt waren. Das Kraut regte die Verdauung an, die Männer fühlten sich wohler und waren fröhlicher. „Man benutzt Kräuter nicht nur, um dem Essen Würze zu geben. Der ursprüngliche Gedanke war, das Essen verdaulicher zu machen“, weiß Stefanie Horn, Expertin vom Kräutergarten am Kloster Saarn.

„Wohlgemutkraut“ nannte man früher die Pflanze Oregano – und man versorgte die Landarbeiter mit Speisen, die mit diesem Aromawunder gewürzt waren. Das Kraut regte die Verdauung an, die Männer fühlten sich wohler und waren fröhlicher. „Man benutzt Kräuter nicht nur, um dem Essen Würze zu geben. Der ursprüngliche Gedanke war, das Essen verdaulicher zu machen“, weiß Stefanie Horn, Expertin vom Kräutergarten am Kloster Saarn.

Die frischen oder getrockneten Kräuter wirken vorteilhaft auf den Körper, aber sie haben – vor allem wegen ihres Duftes – auch positive Auswirkungen auf das Seelenleben. „Duftstoffe beeinflussen die Gefühle. Alles, was nach Zitrone riecht, hebt die Stimmung, macht lebendig und froh“, gibt Stefanie Horn ein Beispiel. Und: Würze man die Tomatensoße mit italienischen Kräutern, denke man an den letzten Italienurlaub zurück und sei gleich wieder gut gelaunt.

Welche Kräuter sind in der Küche unverzichtbar? „Der Gebrauch der Pflanzen hängt von der Jahreszeit ab, zumindest wenn man frische Kräuter verwenden möchte“, sagt die Kräuterfachfrau. Jetzt, im Frühling, böten sich zum Beispiel Giersch, Gundermann und Sauerampfer an. Im Sommer könne man Oregano, Thymian und Kapuzinerkresse ernten und in der Küche verwenden, im Herbst eher Kurkuma und Ingwer (ist eine Knolle).

Frische Kräuter haben getrockneten um einiges voraus. Sie haben mehr Geschmacksstoffe (ätherische Öle), beim Trocknen gehen vor allem Vitamine verloren. Dennoch sind auch die getrockneten Blätter gesund und schmackhaft. „Man muss die Pflanzen allerdings auf bestimmte Art und Weise trocknen. Man sollte die Blätter nicht zerrupfen oder zerbrechen, sondern im Ganzen lassen und in einem lichtdichten Behälter aufbewahren“, so Stefanie Horn. Ansonsten verflüchtigen sich die Geschmacksstoffe. Erst direkt beim Kochen sollte man die getrockneten Blätter zerbröseln, dann entfaltet sich viel Geschmack.

Am Intensivsten schmecken italienische Kräuter wie Thymian, Majoran oder Oregano. Aber auch Estragon, Liebstöckl und Sellerie können sehr aromatisch sein. „Es hängt davon ab, wo sie gewachsen sind und wie viel Sonne sie abbekommen haben“, erklärt die Expertin. Beim Kombinieren von Kräutern sei es gut, solche aus derselben Pflanzenfamilie zu verwenden – etwa die Lippenblütler wie Thymian, Salbei, Bohnenkraut oder aber die Doldenblütler wie Kerbel, Petersilie und Sellerie. Sie harmonieren gut.