Mülheim. . Ehrenamtlicher Einsatz bei der Umweltaktion Saubere Ruhr. Helfer sammeln am Ufer Müll von Partygästen, aber auch Möbelreste und Aktenordner ein.
Die Mülheimer freuen sich schon auf die zukünftige Badestelle neben der Mendener Brücke. Dass diese auch wirklich sauber und von gefährlichem Unrat befreit ist, haben sie den Tauchern des Vereins aus Kamp-Lintfort zu verdanken. Die haben sich erneut unter Wasser an der Umweltaktion Saubere Ruhr 2018 beteiligt.
„Wir haben viel rostigen Metallschrott aus dem Wasser geholt. Vor allem schwere scharfkantige Teile, die schon sehr verrottet waren“, erklärten Johnny Kolberg und Klaus Ilsner. Immer am zweiten Märzwochenende ruft die Interessengemeinschaft (IG) der Fischervereine Untere Ruhr zum ehrenamtlichen Einsatz auf.
Viele Einweg-Kaffeebecher gefunden
Deren Vorsitzender Michael Raspel zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis der mittlerweile 48. Aktion, fand aber auch mahnende Worte. „Es hat sich anhand der zusammengetragenen Hinterlassenschaften wieder gezeigt, dass der Umweltgedanke in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist.“ Dies bestätigte Rainer Brede, 2. Vorsitzender vom ASV Ruhrfähre in Oberhausen. Gerade anhand der zahlreichen Coffee-to-go-Becher, die sie am Samstag einsammelten, werde das deutlich.
Die Mülheimer Anglerfreunde kümmerten sich um die Reinigungsstrecke am linken Ruhrufer vom Verwaltungssitz der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) bis zur Konrad-Adenauer-Brücke. „Es war wieder ordentlich etwas dabei. In und an der Ruhr findet man sehr viel Müll, vor allem von Partygästen. Aber auch Möbelreste, Aktenordner, eine Türe und alte Baustellenlampen waren dabei“, erklärte der Vorsitzende Dirk Schenke. Die Initiative besteht mittlerweile schon seit 48 Jahren, berichtete Schenke, und lobte das Engagement aller Beteiligten. „Dies ist sicherlich eine der ältesten Umweltaktionen in Mülheim und es ist wieder auf der gesamten Strecke professionell abgelaufen.“
Mitglieder aus 20 Angelvereinen beteiligt
Von acht bis zehn Uhr am Morgen befreiten Mitglieder aus 20 Angelvereinen auf verschiedenen Abschnitten die Ruhrufer flussabwärts vom Unrat. Und das auf insgesamt 22 Flusskilometern vom Wehr in Essen-Kettwig bis zur Berliner Brücke in Duisburg-Kaiserberg. Ausgerüstet mit Müllsäcken, Greifzangen und Einweghandschuhen machten sich die rund 300 Freiwilligen an die Arbeit.
Mülheims Bürgermeisterin Margarete Wietelmann dankte der IG Untere Ruhr für das ehrenamtliche Engagement und lobte die Umweltaktion ausdrücklich. Carsten Voss von den Grünen freute sich genauso, Bernd Dickmann, Sprecher der CDU-Fraktion, und Jan Vogelsang von der SPD äußerten sich ebenso positiv. Sie versprachen ihre Mithilfe im nächsten Jahr. Oberbürgermeister Ulrich Scholten ist bereits vor zwei Jahren mit gutem Beispiel vorangegangen und packte damals aktiv mit an, doch dieses Mal war er verhindert.
Am Ende der Aktion zogen die Beteiligten ein Fazit: Dieses Jahr wurde, auch aufgrund des Hochwassers, wieder mehr Müll als in den vergangenen Jahren aufgefunden. Ein Grund mehr, sich zu engagieren, findet Raspel: „Wir setzen mit unserer Sammelaktion ein Zeichen für eine saubere Umwelt. Das fängt für uns nicht erst unter der Wasseroberfläche an.“ Zum Abschluss der Müllaktion stärkten sich die Helfer traditionell mit kalten Getränken und einer heißen Erbsensuppe im Raffelbergpark.