Mülheim. . Die Mittelstandsvereinigung der CDU (Mit) versuchte in einer Talkrunde mit fünf Gästen, Klarheit in die Wortwolke zu bringen.
Das Verhältnis zur Digitalisierung bleibt ambivalent. Einerseits werden die Annehmlichkeiten, die durch das Smartphone symbolisiert werden, geschätzt, andererseits weckt die rasante technologische Entwicklung auch Ängste, den Anschluss oder gar den Arbeitsplatz zu verlieren – oder dass die Daten missbraucht werden könnten. iPad und Smartphone haben längst bei Senioren Einzug gehalten. Die Bedienung ist einfach. Kompliziert wird es erst, wenn etwas nicht funktioniert. Dann bricht eine Welt zusammen.
Die CDU-Mittelstandsvereinigung versuchte mit einer Hand voll versierter Gesprächspartner in ihrer Gesprächsreihe „Talk im Schloss“ erneut Chancen und Risiken für Unternehmen und den Standort auszuloten. Vieles bleibt in der Wortwolke, die sich um den Begriff Industrie 4.0 gebildet hat, diffus. Hier anhand konkreter Beispiele für Klarsicht zu sorgen, haben sich Hans-Joseph Krupp und seine Vorstandskollegen zur Aufgabe gemacht haben.
Starbuzz ist ein Förder- und Mentorenprogramm
Dass Namen immer kunstvoller und unverständlicher werden, mag ebenso ein Trend der Zeit sein. Auch der Name Starbuzz ist nicht selbst erklärend. Es ist ein Förder- und Mentorenprogramm, das vor gut einem Jahr von der Wirtschaftsförderung, der Hochschule und lokalen Handelsunternehmen initiiert wurde, um Start-Ups aus dem In- und Ausland zu anzulocken und zu unterstützen. Da man inzwischen für eine Unternehmensgründung neben einer Idee nicht viel mehr als einen Breitbandanschluss und Mitarbeiter brauche, steige der Druck. „Die Geschwindigkeit, mit der Unternehmen auf den Markt kommen, ist enorm“, erklärt Thomas Müller, Starbuzz-Programm-Manager.
Er nennt Beispiele von Ideen, die gerade nicht aus dem Handel kommen. Ein russisches Start-Up, das einen autonom fahrenden Stapler entwickelt und eines aus Norddeutschland. Hier besteht die Idee darin, durch Sensoren die Prozesse zu optimieren und teure Stillstandzeiten zu vermeiden.
Natürlich fiel auch häufiger der Vergleich mit den USA, die offener mit Daten umgehen. Prof. Joachim Friedhoff, der an der HRW das Institut für Maschinenbau leitet und dort jüngst das Labor Internet der Dinge eröffnet hat, erinnerte daran, dass kürzlich anhand von Fitnessbändern und einigen anderen Informationen auf militärische Bewegungen schließen ließ. Aber so etwas sollte kein Hemmnis sein, nur Probleme bewusst machen. Er wünscht sich eine Fehlerkultur wie in den USA. „Da darf man auch ruhig mal scheitern.“ Eine Risikobereitschaft würde auch die Kreativität fördern. Das ist auch das Ziel des neuen Labors. Sich auszuprobieren; möglichst schnell mit einer Idee mit Hilfe der 3-D-Drucker Prototypen zu entwickeln.