Als Christdemokratin Helga Wex 1967 für den verstorbenen Altkanzler Konrad Adenauer in den Bundestag nachrückte, würdigte der Spiegel „die quirlige Dame aus Mülheim“ als einen „weiblichen Farbtupfer“ in dem vom „grauen Männer-Zwirn dominierten Parlament“.

Als Christdemokratin Helga Wex 1967 für den verstorbenen Altkanzler Konrad Adenauer in den Bundestag nachrückte, würdigte der Spiegel „die quirlige Dame aus Mülheim“ als einen „weiblichen Farbtupfer“ in dem vom „grauen Männer-Zwirn dominierten Parlament“.

Doch auch die 1986 viel zu früh verstorbene Frau Wex, die mit ihren Ideen für eine partnerschaftliche und gleichberechtigte Gesellschaft, Farbe in die Politik brachte, würde sich wundern, wenn sie heute Frauen durch die Straßen gehen sähe. Denn längst begnügen sich viele Damen nicht mehr mit schwarz, rot, braun oder blond, wenn es darum geht Farbe ins Spiel zu bringen. Violett, grün, gelb, rosa sind längst keine Seltenheit mehr. Jan Kiepura, der 1935 den Schlager „Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n“ sang, würde wohl die Höflichkeit des Sängers vorziehen und schweigen.

Aber warum soll es auf dem Kopf so vieler Mitmenschen anders zugehen, als in unserer kleinen und großen Welt, in der es sicher nicht nur mir manchmal zu bunt wird?