Mülheim. . Nachwuchsmusiker sind im Rahmen eines Austauschprogramms in die USA eingeladen worden. Doch noch fehlt es an Geld, um die Reisekosten zu decken.
Während die großen Stars aus Amerika bei ihren Touren in Deutschland bejubelt werden, wollen die Jugendlichen der Luisenschule in diesem Sommer erneut in die Vereinigten Staaten reisen – im Kleinen, versteht sich. Aber dafür mit Pauken und Trompeten. Die Big Band der Luisenschule möchte mit ihrer Leiterin und Lehrerin Regina Coupette zum zweiten Gegenbesuch starten, der sich aus dem internationalen Austauschprogramm des Blue Lake Fine Arts Camp ergeben hat.
Horizont erweitern
„In Weiterentwicklung des bewährten interkulturellen Konzeptes wurden wir nicht nur von Blue Lake, sondern diesmal auch direkt von verschiedenen Gemeinden in Illinois, Wisconsin, Indiana und Michigan eingeladen, im Sommer 2018 in den musikalischen Austausch mit lokalen Bands zu treten“, erläutert Regina Coupette.
Neben dem Einblick in die Kultur und Musik, lernen die Schüler zudem Land, Leute und die amerikanische Lebensart ein bisschen besser kennen. Sie wohnen bei Gastfamilien, essen gemeinsam, machen Ausflüge und lassen die Freundschaften, die sich in den letzten Jahren angebahnt haben, aufleben. Mit der Begegnung „wollen wir einer neuen Schülergeneration wertvolle prägende Anregungen und Impulse auf beiden Seiten des Atlantiks ermöglichen“, sagt Regina Coupette. Denn das gemeinsame Erleben, der Blick über den Tellerrand lasse die Schüler nicht zuletzt an den Herausforderungen wachsen. „Sie erweitern ihren Horizont und werden motiviert, nachhaltig Kontakte aufzubauen.“ Ein sinnvolles Projekt, das unter den geänderten politischen Rahmenbedingungen in Amerika besondere Bedeutung habe. Um den Schülern diese Erfahrungen zu ermöglichen, sind die jungen Musiker auf die Unterstützung der Mülheimer angewiesen.
22 000 Euro fehlen
Denn es gibt ein Problem – und das heißt Geld. Bei der Finanzierung der Reise klafft bislang eine Deckungslücke von 22 000 Euro. Das gesamte Budget wird auf 70 000 Euro beziffert. Immerhin sind bereits 44 000 Euro durch Eigenmittel und Spenden (4000 Euro) gestemmt. „Flüge, Instrumententransfer, Tourbus, Noten, Unterbringung und Verpflegung in Chicago werden Kosten verursachen, die die Musiker und deren Eltern nicht alleine tragen können“, so Coupette. So freut sie sich über jede Unterstützung. Ideellen Rückenwind gibt es durch die bisherigen Erfolge der gemeinsamen Konzerte, einen Kulturpreis der Stadt und vom Mülheimer Jazzclub.
2014 konnten die Luisenschüler erstmalig das Blue Lake Jazz Ensemble, junge amerikanischen Musiker zwischen 15 und 22 Jahren, in Mülheim begrüßen. Sie profitierten von Workshops und Exkursionen. Abends präsentierten sich beide Bands in zwei Konzerten einem breiten Publikum. Als die Mülheimer 2015 den ersten Gegenbesuch antraten, konnten musikalische und freundschaftliche Verbindungen weiter vertieft werden. Im Sommer 2017 machte das Blue Lake Jazz-Ensemble erneut Station in Mülheim. Es wurde gemeinsam geübt, geprobt, im Jazz-Club gejammt sowie auf der Freilichtbühne und in der Schul-Aula gespielt.
>>>INFO: Band war schon Vorgruppe bekannter Künstler
Zurzeit engagieren sich 40 Schüler in der Big Band der Luisenschule, 25 in der Juniorband.
Die Bands spielen über schulische Anlässe hinaus, z.B. bei Stadt- und Gemeindefesten, Jubiläen, Wohltätigkeitsveranstaltungen, als Vorgruppe renommierter Formationen (Dutch Swing College Band, Paul Kuhn) oder auch mit der WDR Big Band. Info: regina.coupette@googlemail.com.