Mülheim. . An der Frintroper Straße geht das SWB-Projekt „Dümpten 23“ in die heiße Phase, das Dümpsche Karree befindet sich auf der Zielgeraden.

An der Oberheidstraße laufen die Vorbereitungen für das zweite Großprojekt der SWB an. Das Areal aus 16 Gebäuden zwischen Frintroper Straße und Hermann-Holtmann-Straße ist eingezäunt. Bäume wurden gefällt und große Container aufgestellt. Die 76 Wohnungen stehen seit einigen Wochen leer und die rund hundert Mieter haben eine neue Bleibe gefunden. Noch sind Arbeiter damit beschäftigt, die Wohnungen zu entkernen. Regelmäßig scheppert es, dann schleudert ein Handwerker eine Türzarge vom Balkon.

Am Donnerstag soll der Abriss in die heiße Phase gehen und sollen die Bagger anrollen. Als erstes werden sie die Seniorenbegegnungsstätte in Angriff nehmen. Im Gegensatz zu den 14 benachbarten SWB-Wohnungen an der Frintroper Straße, die für 1,3 Millionen Euro auch durch Änderungen der Grundrisse zukunftsfähig gemacht wurden, lohne sich für die 76 Wohnungen aus den 50er und 60er Jahren eine Modernisierung nicht. Für 18,3 Millionen Euro werden dort 84 neue Wohnungen in acht Gebäuden realisiert, wobei alle Instrumente der Wohnraumförderung zum Einsatz kommen. Außerdem entstehen ein Quartierstreff und sieben Reiheneigenheime.

Dümpsches Karree geht auf die Zielgerade zu

Einige hundert Meter weiter befindet sich an der Schaaphausstraße ein weiteres Großprojekt auf der Zielgeraden: das Dümpsche Karree. Hier entstehen für 8,7 Millionen Euro 25 Wohnungen und zehn Eigenheime, die bereits alle verkauft sind. Die äußere Hülle steht, Bezug ist Mitte des Jahres. Das nächste Großprojekt in Heißen ist bereits in Vorbereitung. „Das wird eine sportliche Herausforderung, die uns sieben bis acht Jahre beschäftigen wird“, freut sich Geschäftsführer Andreas Timmerkamp. Am Amundsenweg startet im Frühjahr 2019 mit dem Bau von 101 Wohnungen der erste Schritt.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft befindet sich weiter auf Erfolgskurs. Noch steht die Jahresbilanz 2017 nicht komplett, aber Timmerkamp rechnet mit einem besseren Ergebnis als in 2016, als die Gesellschaft mit einem Überschuss von 2,1 Millionen Euro abschloss. So hat der Aufsichtsrat noch einmal den Investitionsrahmen für die nächsten fünf Jahre erweitert. 150 Millionen Euro investiert SWB in den kommenden fünf Jahren. Davon gehen alleine in die Instandsetzung des rund 8500 Wohnungen zählenden Bestandes jährlich 10,2 Millionen Euro. Das tut Not. Mit 1917 Wohnungen sind 22,6 Prozent des Bestandes zwischen 1949 und 1962 entstanden, weitere 38,27 Prozent bis 1973. Immerhin hat die Gesellschaft ein Viertel des Bestandes seit 2002 nach den jeweiligen energetischen Anforderungen modernisiert. Aber es gibt noch immer Wohnungen mit Nachtspeicheröfen.

Energetische Sanierung von 216 Wohnungen in Heißen

Beispiel Heißen: Im Quartier Hinnebecke/Sarnsbank und Wiescher Weg steckte SWB in den vergangenen drei Jahren 10,7 Millionen Euro in die energetische Sanierung von 216 Wohnungen in 25 Gebäuden. Rund 1000 strombetriebene Wärmespeicherheizungen wurden ausgebaut und die Wohnungen an ein zeitgemäßes Blockheizkraftwerk angeschlossen. Der CO2-Ausstoß sank von 4140 auf 180 Tonnen im Jahr. Die Betriebskosten sanken, die Mieten hob SWB, so Timmerkamp, „mit Augenmaß“ an. Ein Ausgleich ist aber nicht immer möglich.

139 leer stehende Wohnungen registriert SWB in seinem im November vorgelegten Nachhaltigkeitsbericht. Die Leerstandsquote ist mit 1,6 Prozent sehr zufriedenstellend. Der abnehmende Leerstand bedeutet, dass sich die Mietausfälle von 3,5 auf 1,7 Millionen halbieren. Die Fluktuation ist mit 11,3 Prozent aber immer noch hoch. Knapp 1000 Mieter kommen und gehen innerhalb eines Jahres. Diese Quote will Timmerkamp noch weiter senken. Deshalb investiert SWB knapp 18 Euro im Jahr pro Quadratmeter in den Bestand.