Die Stadtentwicklung bleibt in Mülheim ein stetiger Diskussions- und Unruheherd. Die Frage über konkrete Lösungsmöglichkeiten für Baugrundstücke und mögliche Gewerbeflächen wird von allerlei Nebengeräuschen überlagert.

Die Stadtentwicklung bleibt in Mülheim ein stetiger Diskussions- und Unruheherd. Die Frage über konkrete Lösungsmöglichkeiten für Baugrundstücke und mögliche Gewerbeflächen wird von allerlei Nebengeräuschen überlagert.

Während Planungsdezernent Peter Vermeulen immer wieder nicht mit der Verwaltungsspitze abgestimmte Meinungen nach außen trägt, muss sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten stellvertretend für die Verwaltung von Teilen der Politik fehlenden Schwung vorwerfen lassen. Und es ist nicht so, dass der OB keinerlei Verständnis dafür hätte. Allerdings, sagt Ulrich Scholten, sei das subjektive Empfinden der Politik häufig nicht mit den objektiven Vorgaben vereinbar, denen die Verwaltung unterworfen sei. „Die meisten Projekte brauchen eben ihre Zeit.“

Solange sämtliche Fragen rund ums Lindgens-Gelände noch nicht geklärt sind und auch das Verkehrsgutachten für die Düsseldorfer Straße und den Kassenberg nicht vorliegt, dürfte auch die Erschließung der angrenzenden Areale, Ibing-Brauerei und Rauen, auf sich warten lassen. Allerdings stünden gerade die maßgeblichen Projekte alles andere als still, so Scholten: „Lindgens, Rauen und Jost sind ja in ständiger Bearbeitung.“ Und auch bei den Ruhrbania-Baufeldern III und IV sei man „gut unterwegs“, findet der OB. Zum einen gebe es Gespräche mit möglichen Investoren, zum anderen arbeite Kämmerer Frank Mendack derzeit an der Frage, inwieweit eine Einbeziehung des Gesundheitsamtsgebäudes und des AOK-Hauses finanziell sinnvoll sei, so Scholten.

Allerdings gibt der Oberbürgermeister auch zu, dass es bei einigen Projekten an einer engen Absprache zum Beispiel zwischen einzelnen Ämtern hapere. „Wir brauchen eine deutlich engere Projektführung“, sagt Scholten.

Unterdessen fordert Heinz Lison, langjähriger Sprecher der Mülheimer Wirtschaft, von der Verwaltung ein „sachorientierteres Vorgehen, anstatt sich im Klein-Klein zu verlieren“. Werde keine einheitliche Linie sichtbar, laufe die Stadt Gefahr, weiter den Anschluss an Städte wie Duisburg, Oberhausen, Bottrop oder Bochum zu verlieren.