Mülheim. Die meisten geflüchteten Jugendlichen ohne Eltern sind männlich und kommen aus dem Irak. Alle haben gültige Ausweise, ihr Alter also ist klar.

Derzeit leben in Mülheim 92 ausländische Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern aus ihren Herkunftsländern nach Deutschland geflohen sind. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Sozialamts hervor. Die Altersspanne der sogenannten unbegleiteten minderjährigen Ausländer liegt zwischen acht und 20 Jahren. Weil die Betroffenen bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres Leistungen der Jugendhilfe erhalten können, werden auch Volljährige mit in die Gruppe einbezogen.

Keine Altersfeststellung nötig

19 der unbegleiteten jungen Menschen sind weiblich, 73 männlich. Alle sind bei ihrer Ankunft in Besitz eines gültigen Ausweisdokuments gewesen, weshalb keine Altersfeststellung durchgeführt werden musste. Liegt kein Ausweis vor oder besteht Zweifel an dem Alter einer Person, versucht der Soziale Dienst das Alter zu ermitteln.

24 der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen kommen aus dem Irak, 19 aus Syrien, 14 aus Afghanistan, fünf aus dem Iran und 24 aus verschiedenen afrikanischen Staaten. Je zwei junge Menschen stammen zudem aus Bulgarien, Sri Lanka und Bangladesch. Von den insgesamt 92 jungen Leuten leben 38 bei Verwandten, also zum Beispiel bei Geschwistern, Tanten oder Onkeln. Weitere 26 leben in sozialpädagogisch betreuten Wohngemeinschaften und 28 in Einrichtungen der Jugendhilfe.

Vorgesehen ist, dass Mülheim insgesamt 114 unbegleitete Minderjährige aufnimmt. Das ergibt sich aus der Aufnahmequote, die auf der Basis der Bevölkerungszahlen einer Kommune errechnet und aktuellen Flüchtlingszahlen jeweils angepasst wird. Vor einem Jahr lag diese durch die Quote errechnete Aufnahmekapazität für die Stadt Mülheim noch bei 130 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.