Mülheim. . Die Stadt meldet ausreichend Anmeldungen für das Schuljahr 2018/19 an allen Mülheimer Grundschulen. 37 Kinder können nicht zu ihrer Wunschschule.
In rund sieben Monate beginnt für die Mülheimer Vorschulkinder das Abenteuer Schule. 1455 Mädchen und Jungen wurden bis dato angemeldet; mit einigen Dutzend Nachzüglern rechnet die Stadt noch. 97 Prozent der Erstklässler werden laut aktueller Zahlen wohl genau die Schule besuchen können, die ihre Eltern für sie ausgesucht haben. Schuldezernent Ulrich Ernst hält das für eine „erfreuliche“ Zahl: Trotz der freien Grundschulwahl bestehe ganz offenkundig „ein bedarfsgerechtes Angebot im Primarbereich“.
Einzig an vier Grundschulen – der Hölterschule, der Schildbergschule sowie den Gemeinschaftsgrundschulen (GGS) an der Heinrichstraße und am Krähenbüschken – können nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden, heißt es aus dem Amt für Kinder, Jugend und Schule.
37 i-Dötzchen müssen anderweitig untergebracht werden
Laut einer Vorlage für den heute tagenden Bildungsausschuss müssen voraussichtlich 37 i-Dötzchen anderweitig untergebracht werden. Gegenüber dem Schuljahr 2017/18 habe sich diese Quote leicht verbessert: Von damals angemeldeten 1443 Mädchen und Jungen konnten 96 Prozent wunschgemäß versorgt werden.
Dass Kinder abgewiesen werden müssen, sei „eine Situation, die wir eigentlich vermeiden wollen“, sagt Amtsleiter Uwe Alex. Sich auf eine andere als die erhoffte Bildungseinrichtung einzustellen, sei „für jede Familie, für jedes Kind schwierig“. In Zeiten ohne festgelegte Schulbezirke komme das „in Einzelfällen“ aber leider vor. „Die Steuerungsmöglichkeiten sind da begrenzt.“
„Der Bestand aller Grundschulen ist gewährleistet“
Überschreitet die Zahl der Anmeldungen die vorhandenen Plätze, entscheidet die jeweilige Schulleitung, welches Kind außen vor bleiben muss. Das geschehe „nach objektiven Kriterien“, sagt Alex, unter anderem gehe es „um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen“. Auch Geschwisterkinder seien ein Argument, Kinder aufzunehmen. Und soziale Gründe spielten eine Rolle, so versuche man, Alleinerziehenden zu helfen.
Nach Sichtung der Zahlen freut sich der Schulamtsleiter vor allem über eins: „Der Bestand aller Grundschulen ist gewährleistet.“ Es gebe an keinem Standort derart schlechte Zahlen, dass eine Schließung droht. Das sei „eine gute Botschaft“. Man könne das dichte Grundschulnetz und die damit zumeist kurzen Schulwege erhalten.
Jahrgangsübergreifender Unterricht als Besonderheit
Zurzeit geht die Stadt davon aus, dass 70 Eingangsklassen zustandekommen. Laut Gesetz ist dabei die Bildung von Klassen mit weniger als 15 oder mehr als 29 Kindern unzulässig.
Eine Besonderheit gibt es an der GGS Styrum mit ihren Standorten Augusta- und Meißelstraße, an der Brüder-Grimm-Schule mit den Standorten Zastrow- und Fröbelstraße sowie an der GGS am Krähenbüschken. Dort findet jahrgangsübergreifender Unterricht statt. Heißt: Schulanfänger und Zweitklässler teilen sich das Klassenzimmer. Ein nicht unumstrittenes Konzept, das aber Argumente für sich habe, wie die GGS Styrum auf ihrer Homepage schreibt: Fittere Kinder könnten den Älteren schon mal über die Schulter schauen, bekämen den Lernstoff der Klasse 2 beinahe automatisch mit. Und Erstklässler, die etwas länger bräuchten, dürften auch im zweiten Jahr noch mal Inhalte der ersten Klasse wiederholen.
>> WENN DIE WUNSCHSCHULE KEINE PLÄTZE HAT
Laut städtischer Unterlage, die sich auf Daten vom 10. Januar bezieht, müssen an der Hölterschule vier Schüler abgewiesen werden. An der GGS am Krähenbüschken sind aktuell neun Mädchen und Jungen zu viel angemeldet.
An der GGS Heinrichstraße sind es voraussichtlich neun Schüler, die nicht aufgenommen werden können. In der Vorlage steht dazu: „Beratung der Abweisungen in Richtung Filchnerstraße wird angestrebt“.
An der Schildbergschule sind bis dato 15 Kinder zu viel gemeldet; dort strebe man „eine Beratung in Richtung Astrid-Lindgren- und Barbaraschule“ an.