„Kennen Sie die ostpreußische Ananas? Oder die Oldenburger Palme?“, fragt Markthändler Theo Henninghaus schalkhaft. Seit 60 Jahren steht der Düsseldorfer auf dem Wochenmarkt an der Schloßstraße. „Schon meine Eltern haben hier in Mülheim auf dem Markt gestanden“, erzählt er.
„Kennen Sie die ostpreußische Ananas? Oder die Oldenburger Palme?“, fragt Markthändler Theo Henninghaus schalkhaft. Seit 60 Jahren steht der Düsseldorfer auf dem Wochenmarkt an der Schloßstraße. „Schon meine Eltern haben hier in Mülheim auf dem Markt gestanden“, erzählt er.
Heute begegnet dem 74-Jährigen einiges an Gemüse wieder, das auch er schon als Junge auf den Tisch bekam. „Alte Sorten sind wieder im Kommen“, sagt Henninghaus und zeigt auf die Pastinaken. „Die schmecken so ähnlich wie Möhren, sollen aber noch gesünder sein“, verrät der Gemüse-Fachmann. Natürlich liegt bei Henninghaus – einem klassischen Familienunternehmen, auch Frau und Sohn stehen hinter dem Stand – auch der Winter-Klassiker in der Auslage: „Grünkohl geht immer.“ Was Henninghaus allerdings bemerkenswert findet: „Jüngere Leute kochen wieder und fragen auch gezielt nach den alten Gemüsesorten.“ Allerdings komme die jüngere Generation seltener an den Markttagen unter der Woche, sondern am Wochenende – wenn Zeit zum Kochen sei. Und ebenso auffällig: „Viele Männer kochen heute. Da ist Tim Mälzer hilfreich für unsere Branche“, sagt der Gemüsehändler mit seinem rheinischen Dialekt – die Familie kommt aus Düsseldorf-Flehe – und zeigt auf die Steckrüben.
Rezept von der Marktfrau
Da schaltet sich Henninghaus’ Ehefrau Maria an: „Für ein leckeres Gericht schält man die Steckrübe, schneidet sie in kleine Stücke, gibt auch noch Petersilienwurzel hinzu und ein paar Kartoffeln und kocht das ganze in gekörnter Brühe etwa 20 Minuten lang. Ich gebe auch noch zwei Mettwürste rein.“ Klingt nach einer deftigen Mahlzeit. „Wenn wir dann an kalten Tagen vom Markt kommen, dann macht uns das Essen wieder warm“, sagt Maria Henninghaus. Auch für den Arbeiterspargel, die Schwarzwurzel, hat die Marktfrau ein Rezept parat: „Ich schäle die Stangen immer mit dem Kartoffelschäler. Früher hat man die Schwarzwurzeln nur abgeschabt, um nicht so viel von dem Gemüse zu verlieren, aber das klebt so. Damit die Stangen nach dem Schälen hell bleiben, lege ich sie in Zitronen- oder Essigwasser. Dann koche ich sie wie Spargel und mache eine Soße dazu.“
Und was ist nun die ostpreußische Ananas? Und was die Oldenburger Palme? Theo Henninghaus lacht schallend und sagt: „Ist doch klar: Das sind die Steckrübe und der Grünkohl.“