Mülheim. . Zwar fließen auch Gelder von Bund und Land, doch muss die Stadt Mülheim Jahr für Jahr knapp zwei Millionen Euro zum VHS-Betrieb zuschießen.

Ich wundere mich, sagt ein Leser, warum immer nur beim Theater darüber geschrieben wird, wie viel der Unterhalt so kostet. Wie verhält es sich eigentlich bei der VHS: Wie wird sie finanziert, wie ist der Jahresetat?

Der Betrieb der Volkshochschule hat zwar nicht so einen hohen Zuschussbedarf wie das Theater an der Ruhr, das zuletzt einer städtischen Subvention von mehr als drei Millionen Euro bedurfte. Doch auch die Erwachsenenbildung kommt ohne einen Zuschuss nicht aus: 2017 hatte die Stadtkämmerei eine Finanzierungslücke von 1,8 Millionen Euro kalkuliert.

Ein Etat von knapp 3,3 Millionen Euro

Laut 2017er Etat stand der Mülheimer Bildungseinrichtung ein Etat von knapp 3,3 Millionen Euro zur Verfügung. Der größte Ausgabenposten war naturgemäß der Etat für das hauseigene VHS-Personal und für die Honorare der Dozenten. Über knapp vier Beamtenstellen verfügte die VHS, darüber hinaus waren 16 Vollzeitstellen für Tarifbeschäftigte ausgewiesen. Kosten für die fest angestellten Mitarbeiter: fast 1,4 Millionen Euro. Auf diesen Fixkosten bleibt die Stadt auch bei derzeit reduziertem Kursangebot sitzen. Im Etat für das laufende Jahr greift allerdings die Einsparung einer Beamtenstelle (rund 50 000 Euro weniger). Für Dozentenhonorare waren im Vorjahr 691 000 Euro eingeplant.

Allein diese Kosten für eigenes Personal und Honorare sind nicht gedeckt durch sämtliche Einnahmen, die zur Verfügung stehen. Größter Einnahmenposten sind die Entgelte, die für eine Teilnahme am VHS-Angebot fällig werden. 550 000 Euro sollte die VHS im vergangenen Jahr auf diese Weise vereinnahmen. Wie viel Geld tatsächlich am Ende des Jahres zu Buche stand, ist noch nicht, zumindest nicht öffentlich bilanziert. Der Ausfall zahlreicher Kurse und Veranstaltungen aufgrund der Sperrung des VHS-Gebäudes im September dürfte hier aber merklich negativ durchschlagen.

Stadt erhält für die VHS Zuschüsse vom Land und Bund

Weil Erwachsenenbildung laut Weiterbildungsgesetz in Teilen eine kommunale Pflichtaufgabe ist, erhält die Stadt Zuschüsse vom Land, 440 000 Euro waren für 2017 eingeplant. Auch der Bund überweist Gelder für die Mülheimer VHS. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat 210 000 Euro für Integrationskurse zur Verfügung gestellt.

Den Kostendeckungsgrad bei der VHS bezifferte Kämmerer Frank Mendack für das Jahr 2017 mit 54 Prozent (2016: 63 Prozent). Im Jahr 2018 soll sich die Lage wieder verbessern. Ein Deckungsgrad von 60 Prozent ist angepeilt – die Finanzierungslücke ist mit knapp über 1,7 Millionen Euro kalkuliert. Überraschend: Der Kämmerer rechnet trotz eingeschränktem Kursangebot mit höheren Einnahmen aus den Teilnehmergebühren.

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