Mülheim. Die Verstorbene hatte unter anderem den Neubau der Synagoge initiiert. Ursprünglich sollte der Komplex in Mülheim errichtet werden.
Der Ehrenvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen, Jacques Marx, hat beste Erinnerungen an die jüngst verstorbene, ehemalige Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern. „Es ist schon viel Gutes über sie gesagt worden. Ich möchte noch einiges hinzufügen“, so der 81-Jährige. Güllenstern sei es etwa zu verdanken, dass einst der Plan gefasst wurde, die Synagoge wiederaufzubauen.
„Sie hat mitbestimmt, dass es eine neue Synagoge gibt“, erinnert sich Marx. Für den Komplex habe sie eigentlich einen Platz am Tourainer Ring vorgesehen; „sie wollte mit aller Macht, dass das Projekt hier nach Mülheim kommt“. Es habe auch schon einen Investor aus Kettwig gegeben. Letztlich aber sei das Projekt doch nicht so entwickelt worden, wie es Güllenstern vorschwebte. Die Synagoge wurde bekanntlich Ende der 90er Jahre in Duisburg gebaut.
Jacques Marx, der die Jüdische Gemeinde mitgegründet und fast vier Jahrzehnte geleitet hatte, beschreibt sein Verhältnis zu Güllenstern als „sehr, sehr eng“. Dem Engagement des Ex-Stadtoberhaupts sei es auch zu verdanken, dass der Viktoriaplatz in Synagogenplatz umbenannt worden ist. Sie habe den Plan „trotz aller Widerstände“ durchgesetzt. Unter anderem hatten sich Anwohner des Platzes dagegen ausgesprochen. Nach langer Diskussion hatte sich der Stadtrat 2009 in ihrem Sinne entschieden.
„Ich finde das spitze, dass dieser Platz da ist und mittlerweile auch zu 100 Prozent angenommen worden ist“, sagt Jacques Marx. „Das ist etwas, was von ihr bleibt.“