Kleine zerbröselte Rosenknospen sind zwischen den dunkelbraunen, lockeren Darjeeling-Blättern gut zu erkennen, die Petty Theile auf einem Schäufelchen präsentiert. Sie sind mit Vanille eine Geschmackszutat für den Saarner Dorftee – „und eine Spur Geheimnis“, meint die Saarner Teeexpertin mit einem Augenzwinkern.
Kleine zerbröselte Rosenknospen sind zwischen den dunkelbraunen, lockeren Darjeeling-Blättern gut zu erkennen, die Petty Theile auf einem Schäufelchen präsentiert. Sie sind mit Vanille eine Geschmackszutat für den Saarner Dorftee – „und eine Spur Geheimnis“, meint die Saarner Teeexpertin mit einem Augenzwinkern.
300 Sorten durchprobiert
Ihr Geschäft „Theiles Theehaus“ ist seit neun Jahren eine beliebte Tee-Adresse mitten im „Dorf“ an der Düsseldorfer Straße. Gut 300 Sorten führt die studierte Ost-Asien-Wissenschaftlerin und Germanistin aktuell und daneben alles das, was Kenner drumherum schätzen. Probiert hat sie selbstredend alle Tees, allein um die gute Qualität zu gewährleisten.
Der Saarner Dorfthee ist eine eigene Kreation, „weich und gefällig“, beschreibt ihn die erfahrene Teekennerin, schließlich soll er nicht nur Lokalkolorit versprühen, sondern möglichst vielen Menschen schmecken. Denn gern wird das leichte und etwas vanillige Aufbrühgetränk an „Fremde“ verschenkt oder als Stück Heimat an Saarner, die ihre Zeit fern des Dorfes verbringen müssen.
Nicht nur die Mischung muss stimmen, auf das Wasser kommt es an. In Theiles Theehaus filtert daher eine eigene Osmose-Anlage die Kalk- und Chlorbestände heraus und macht es weicher. Das Mülheimer Wasser sei zwar vergleichsweise gut, Theile rät dennoch zum Hausfilter für den täglichen Teegenuss.
Im Geschmackstrend der Saarner wie im Rest der Republik liegt übrigens unverrückt der kräftige und malzige Assam. In der aktuell trüben Wetterlage und als Frühjahrskur punktet der Kräutertee. Theile, die sich seit 20 Jahren intensiv mit dem heißen Aufgussgetränk beschäftigt hat, empfiehlt aktuell außerdem Japantee.
Der Herbst und Winter steht typischerweise ganz im Zeichen der kräftigen und gehaltvollen Tees, die nach Zimt und allerlei Gewürzen schmecken. Auch für diese Zeit hat das Theehaus mit dem „Schmökerthee“ eine eigene Mischung entworfen, die nach Vanille und Haselnuss duftet.
Wobei es sogar für die Expertin noch überraschende Entwicklungen auf dem Tee-Markt gibt. Der kann neuerdings nicht nur kalt getrunken werden – was als Eis- oder Früchtetee im Sommer der Renner ist. Er kann sogar in kaltem Wasser gebraut werden, erzählt Theile, die dem recht neuen Trend direkt nachgegangen ist: „Man kann nahezu alle Sorten kalt aufsetzen, muss sie aber dann über Stunden ziehen lassen.“
Am besten soll der geschmackliche „Kaltentzug“ im Kühlschrank und in einer eigenen Flasche funktionieren, in der das Teesieb integriert ist. Den Vorteil an der Methode sieht Theile so: „Aufgrund des kalten Wassers werden kaum oder keine Bitterstoffe abgegeben.“