Mülheim. . Nach Brand entstehen an der Heinrichstraße drei zusätzliche Klassen- und neue Betreuungsräume. Blockheizwerk soll nicht nur Schule versorgen.
3,3 Millionen Euro soll der neue Anbau für die Gemeinschaftsgrundschule an der Heinrichstraße kosten. Nach den Sommerferien 2019 sollen drei Klassen und der Offene Ganztagsbetrieb dort einziehen. Darüber sollen in den kommenden Wochen die Bezirksvertretung 1 und die Ratsgremien beschließen. Eine Zustimmung gilt als sicher, weil der Schulneubau vorausschauend auch Erweiterungsmöglichkeiten am Standort beinhaltet.
Kinder, Lehrer und Eltern haben mit dem neuen Anbau wieder eine Perspektive für die Zukunft, sind sich die Ortspolitiker einig. Nachdem an Heiligeabend 2015 der Pavillon an der Grundschule abgebrannt war, müssen die Kinder mit weniger Räumen auskommen. In dem Gebäude befanden sich die Flächen für die Offene Ganztagsbetreuung und die „Verlässliche Grundschule“. Seit mehr als zwei Jahren laufen die Betreuungsangebote provisorisch im Keller (Bücherei) und im Hausmeisterhaus.
Ausschreibung soll bald erfolgen
Klappt alles nach Plan, „können wir bald die Ausschreibung beginnen und in den Sommerferien anfangen“, erläuter Frank Buchwald, Der Neubau werde in Modulbauweise erstellt und sich an das bestehende Gebäude anlehnen, erläutert der Leiter des Immobilienservices. Mit vorgefertigten Elemente möchten die Planer dazu eine kürzere Bauzeit als beim konventionellen Hausbau erreichen – rund ein Jahr.
Vorher müssen dafür Bäume fallen und das alte Hausmeisterhaus abgerissen werden. „Die Hausmeisterin hat vor einigen Jahren eine Wohnung gegenüber bezogen“, erklärt Buchwald. Die OGS-Betreuung wird während der Bauphase in eine Containeranlage ziehen.
Brandschaden hat Schulerweiterung beschleunigt
Der Brandschaden hat die Verwirklichung der Schulerweiterung nun beschleunigt. Sie ist nicht nur Ersatz für die früheren vier Containerräume, sondern verbessert auch den Schulbetrieb. Mit der Schulleitung und dem Schulamt ist abgestimmt, dass darüber hinaus drei zusätzlich Klassenräume (jeweils mit Nebenraum), ein Computerraum, ein Musikraum, ein Beratungsraum und funktionale Nebenräume entstehen.
Der zweigeschossige Neubau ist laut Buchwald barrierefrei. Aus wirtschaftlichen und funktionalen Gründen wird das Gebäude an das Hauptgebäude angeschlossen – mit Übergang im Erdgeschoss. Der Neubau erhält einen Aufzug. „Mit diesem stufenlosen Übergang zum Hauptgebäude wird der gesamte Schulkomplex barrierefrei“, sagt Frank Buchwald.
Die Medl errichtet ein Blockheizkraftwerk
Für die Heizungs-Versorgung haben die Planer in die Zukunft gedacht. In Erdgeschoss errichtet die Medl (Mülheimer Energiedienstleistungs-Gesellschaft) ein Blockheizkraftwerk. „Damit können wir später die Schule von elektrischer Heizung auf Nahwärme umstellen, was günstiger ist“, beschreibt der städtische Immobilienleiter.
Gleichzeitig versorgt die Medl, die den Betriebsraum von der Stadt mietet, Häuser in der Nachbarschaft mit Nahwärme. Buchwald: „Das ist eine energetisch gute und wirtschaftliche Lösung.“ Eine Dämmung schirmt den Heizwerkbereich vom Schulkomplex ab.
3,3 Millionen Euro im Investitionsprogramm verankert
Die für den Neubau berechnete Summe von 3,3 Millionen Euro sind im Investitionsprogramm der Stadt bereits vorgesehen. Für die Erweiterung der Grundschule Heinrichstraße möchte die Stadt ebenfalls das Kreditkontingent aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“ nutzen. Auch die Anmietung der Container ist gesichert.