Mülheim. . Bezirksbürgermeister Arnold Fessen wünscht sich fürs neue Jahr, eher mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen.
Gerade, am zweiten Tag des neuen Jahres, ist er dabei, die Anrufe aufzulisten, die ihn in seiner Eigenschaft als Bezirksbürgermeister 2017 erreicht haben. „Mehr als 50 Anrufe sind das immer“, sagt Arnold Fessen, Bezirksbürgermeister der Bezirksvertretung 1.
Beschwerden etwa darüber, dass Anwohnerstraßen zugeparkt sind, seit in Raadt ein neues Ärztehaus eröffnet hat und die Besucher Stellplätze suchen. Oder darüber, dass Straßen und Fußgängerwege kaputt sind und gerade gehbehinderte Menschen mit Rollator durch die Schäden noch mehr eingeschränkt werden. Oder aber der Dauerbrenner, der die Bezirksvertretung 1 auch in diesem Jahr weiter beschäftigen wird: Wilder Müll an Sammelstellen für Altpapier und Altglas.
All das sind Themen, die bei Bezirksbürgermeister Arnold Fessen ankommen. Und er ist dankbar dafür. Mehr noch: „Wir als Bezirkspolitiker müssen frühzeitig Bescheid wissen über die Belange der Bürger. Wer ein Anliegen hat, sollte nicht zu lange damit warten, uns anzusprechen“, wirbt Arnold Fessen für mehr Kommunikation. Denn eines hat er aus seiner langjährigen Tätigkeit als Politiker an der Basis mitgenommen: „Es ist einfacher mit Menschen umzugehen, wenn sie nicht aufgebracht sind.“
Nicht warten, bis die Bürger rasen
Diese Erfahrung hat er auch mehr als ein Mal in Bürgerversammlungen gemacht – zuletzt auf der Zusammenkunft zur vorgesehenen Bebauung an der Tinkrathstraße. „Da hatte sich bei einzelnen etwas angesammelt, das raus musste“, blickt Fessen einige Monate zurück. Er wünscht sich von der Politik – und das nicht nur fürs neue Jahr – die Menschen vor Ort früher und stärker einzubinden, damit sie teilhaben können. „Und nicht erst, wenn sie schon donnernd auf uns zu rasen“, mahnt der CDU-Politiker. Die Bürgerversammlungen, die seit 2006 in Mülheim abgehalten werden, sieht Fessen als gutes Mittel dafür. Aber: „Das sollte nicht nur bei Straßenprojekten oder Baumaßnahmen angeboten werden, sondern generell.“ Denn dann könne der Anwohner im Nachhinein nicht mehr gegenüber der Politik sagen: „Was habt ihr da wieder gemacht?“ Ein positives Beispiel sei aktuell die Entwicklung im Rumbachtal, wo ein neuer Standort für die Wertstoffcontainer gesucht wird. Fessen lobt: „Da bringen sich gerade viele Bürger ein.“
Denn es sei schließlich die Aufgabe der Bezirksvertretungen, die Mitwirkung der Bürger zu fördern und darauf hinzuwirken, dass die Bedürfnisse der Menschen vor Ort bei der Entwicklung der Stadt berücksichtigt werden. „Ob sich die Bürger dann aber einbringen und sich stärker einbinden lassen wollen, steht auf einem anderen Blatt“, meint Fessen. Überzeugt aber ist er davon, dass die Arbeit der BV 1 auch im neuen Jahr Früchte tragen wird – nicht zuletzt durch eine angenehme Streitkultur.