Durch den fortlaufenden Stellenabbau in der heimischen Industrie sieht der Chef der hiesigen Arbeitsagentur, Jürgen Koch, auch Schwierigkeiten für die Zukunft der Ausbildung am Standort Mülheim.
Durch den fortlaufenden Stellenabbau in der heimischen Industrie sieht der Chef der hiesigen Arbeitsagentur, Jürgen Koch, auch Schwierigkeiten für die Zukunft der Ausbildung am Standort Mülheim.
Nachdem Vallourec sein Ausbildungszentrum nach Düsseldorf verlegt hat, so Koch, warte man immer noch darauf, dass die neue Landesregierung das Versprechen einlöse, das Rot-Grün zuvor gegeben habe: dass sich das Land nämlich bereit erklärt, die Hälfte der Ausbildungsvergütung für 35 überbetrieblich organisierte Lehrstellen beim Oberhausener Ausbildungsträger ZAQ zu tragen. „Es gibt leider noch keine Zusage dafür“, so Koch. Geplant war eine überbetriebliche Ausbildung mit hohen Praxisanteilen in der Industrie als Kompensation für den Wegfall des Ausbildungszentrums.
Derweil glänzt Mülheim noch als diejenige Stadt im Ruhrgebiet mit der geringsten Jugendarbeitslosigkeit. 3,9 Prozent beträgt sie zum Ende dieses Jahres und bleibt damit auf Vorjahresniveau. Die Mülheimer Sozialagentur registrierte für November gar eine Quote von nur 1,6 Prozent. Das sei „nach wie vor sehr gering“, so ihr Leiter Klaus Konietzka, der abermals den Modellcharakter des Mülheimer U25-Hauses hervorhebt, dem es fortwährend gelinge, die Jugendarbeitslosigkeit vor Ort zu drücken.
Und doch spricht Konietzka mittlerweile von „einer dramatischen Unterversorgung der Bewerber“ mit Ausbildungsstellen. Sei im Ausbildungsjahr 2015/16 rein rechnerisch auf jeden Bewerber nahezu ein Lehrstellenangebot gekommen, so habe sich das Verhältnis nun auf knapp 1,3 Bewerber für eine Ausbildungsstelle verschlechtert.