mülheim. . Nach drei Jahren als Geschäftsführer übernimmt Ulf Lennermann neue Aufgaben. Der SWB ist gefestigt und investiert mit Sanierungen in die Zukunft.

Von der Spree an die Ruhr kam Ulf Lennermann Anfang 2015. Dass der 51-Jährige sich nach knapp drei Jahren wieder aus der SWB-Geschäftsführung verabschiedet, um sich neuen Aufgaben zuzuwenden, hat manche überrascht. Er hatte bei der Service-, Wohnvermietungs- und Bausgesellschaft neue Projekte angestoßen und ältere Aufsichtsratsbeschlüsse für den Mülheimer Wohnungsmarkt verwirklicht.

Im Sommer 2014 wurde Ulf Lennermann von 50 Bewerbern für den SWB-Geschäftsführerposten mit einem gleichwertigen Kandidaten dem Rat vorgeschlagen. Als eine knappe Mehrheit ihn wählte, arbeitete er noch als Prokurist bei der Berliner Landesgesellschaft Gesobau AG.. Er kannte sich aus im Wohnungsbaugeschäft und hatte in der Hauptstadt vor allem die Revitalisierung der Großwohnsiedlung „Märkisches Viertel“ vorangetrieben. Andererseits war die Ruhrstadt für ihn kein unbekanntes Pflaster. Der Immobilien-Ökonom lebt seit 16 Jahren in Mülheim und wollte nicht mehr so viel pendeln.

„Der demografische Wandel bringt uns neue Aufgaben“

Lennermann lebt mit und für seine Aufgaben. Stellt er ein neues Wohnprojekt vor, tut er das beherzt und bis ins Detail. Zeichnungen und knappe Erläuterungstexte unterstützen ihn bei seinen Vorträgen. Ohne Power-Point-Präsentation ist er selten unterwegs. „Zeigt man den Menschen Bilder, können sie sich viel besser vorstellen, wie ein Haus oder eine Wohnung aussehen“, sagt der scheidende SWB-Geschäftsführer.

„Wir arbeiten für Menschen, mit Menschen und wir möchten ihnen das Wohnen angenehm gestalten“, lautet einer seiner Leitsätze. „Der demografische Wandel bringt uns neue Aufgaben. Das bedeutet, wir müssen passgenaue Wohnangebote machen“, sagt Lennermann. Miniwohnungen mit einem Raum und 30 Quadratmeter seien überholt. Zwei Räume und 50 Quadratmeter seien auch für Studenten heute der Maßstab, ebenso für Senioren mit kleinen Renten.

Heute schon wissen, was in zehn Jahren gefragt ist

Damit hat Lennermann die Bandbreite der SWB-Mieter umrissen. „Wer auf dem Wohnungsmarkt heute schon wisse, was in zehn Jahren gefragt sei, könne darauf rechtzeitig reagieren. Folglich habe sich die SWB von einigen Altbeständen getrennt, deren Sanierung zu teuer wäre. Andereseits hat die SWB ihre begleitenden Services für ihre Wohnungsmieter ausgeweitet.

Was mit dem Abriss einiger Etagen am Bottenbruch begann und sich über das Quartier Schaaphaus-straße forgesetzt hat, mündet jetzt in die Siedlung Eichbaum. Dort saniert die Gesellschaft in den nächsten acht Jahren rund 600 Wohnungen und investiert dafür 150 Millionen Euro.

Ausdürckliches Lob gibt es für das gesamte Team

Die SWB habe in den letzten Jahren die wirtschaftliche Basis geschaffen, bezahlbares und zukunftsfähiges Wohnen in der Stadt zu sichern. Daher sei die Entwicklung weiterer Projekte konsequent. „Niedrige Zinsen und gute Förderbedingungen helfen uns dabei“, erklärt Lennermann „Wir spüren bei unseren Mietern aber auch, dass sie mit uns gern diesen Weg gehen.“ Alle Projekte „sind ohne die Unterstützung meines guten Teams nicht möglich gewesen“.

Andreas Timmerkamp (57) wird neuer Geschäftsführer der SWB. Er arbeitet seit 1983 für die SWB und ist seit 2008 kaufmännischer Prokurist. Seit 15. Juli teilte er sich mit Ulf Lennermann die Geschäftsführung.

>>> 8479 gehören zum Bestand
Wohnungen für alle Generationen gehören zum Bestand der SWB Service- Wohnungsvermietungs und -baugesellschaft. Insgesamt gehören dem Unternehmen 8479 Wohnungen. Davon sind 2880 preisgebunden und 5599 ohne Mietpreisbindung.

Die Wohnungen der SWB verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. Sie variieren in den Größen von 50 bis 105 Quadratmetern. Von zwei bis fünf reicht die Zahl der Räume.