Holthausen. . Weil die Fahrzeuge zum Leeren der Wertstoffbehälter größere Wendeplätze brauchen, wird ein neuer Standort gesucht. Einigkeit besteht noch nicht.
Die Spezialfahrzeuge für die Leerung der Container an Wertstoffsammelstationen werden immer größer. Folglich brauchen sie mehr Wendeplatz. Weil nicht überall genug Fläche zum Drehen der Lkw vorhanden ist, will das Umweltamt Sammelplätze verlegen. Im Rumbachtal zum Beispiel erscheint das schwierig. Die Bezirksvertretung 1 stoppte dieses Vorhaben vorerst.
Bisher stehen die Wertstoffcontainer an der Walkmühlenstraße direkt unterhalb der Rumbachtalbrücke. Dort können die großen Lkw mit ihren Über-Kopf-Ladegreifern „nur unter großen Schwierigkeiten wenden, weil parkende Autos im Weg stehen“. Rückwärts fahren bis zur Essener Straße dürfen sie nicht. Sie sind nur mit einem Fahrer besetzt. Durch den Brückenbogen passen die dickeren Brummis auch nicht mehr. Außerdem laden Menschen dort im „Niemandsland“ gern Müll ab, der nicht zu den recycelbaren Stoffen gehört.
Prüfung von Ersatzstandorten
Daher möchten die MEG (Mülheimer Entsorgungs-Gesellschaft) und die Rhenus AG die Sammelstelle Walkmühlen-/ Tilsiter Straße verlegen. Dafür haben Entsorgungsbetriebe und Verkehrsplaner mehrere Ersatzstandorte geprüft, wo die Lastwagen mit ihren Ladegreifern problemlos die Container leeren können. Ergebnis: Der Parkstreifen vor der Grünfläche zwischen den Grundstücken Walkmühlenstraße 119 und 123 hat sich als möglicher Standort herauskristallisiert.
„Der neue Standort ist etwa 230 Meter Luftlinie vom alten entfernt. Er ist aufgrund der Lage für die dortigen Bewohner auch zu Fuß gut zu erreichen. Er ist auch, im Gegensatz zum derzeitigen Standort, unter sozialer Kontrolle“, begründete Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes, die Wahl dieser Fläche. Der neue Name der Sammelstelle wäre dann „Walkmühlenstraße“.
Politiker und Anwohner beschweren sich seit Jahren
Die Ortspolitiker sahen bei diesem Vorhaben Rot. Sie beschweren sich seit Jahren über Dreckecken in Wohngebieten, die an den Wertstoffsammelstellen entstanden sind. Anwohner klagten dagegen bisher ebenso erfolglos. Eine Lösung, die Flächen dauerhaft sauber zu halten, soll mit der Änderung der Abfallsatzung möglich sein. Der Entwurf ist in Arbeit. Bisher hat der Rat das neue Papier nicht gesehen und darüber entschieden.
Daher reagierten die Ortspolitiker sensibel, die Sammelstation näher zu den Häusern im Rumbachtal zu verlegen. Britta Stalleicken (Grüne) wollte wissen: „Wie viele Container sollen dort stehen? Was wird dort gesammelt? Wie sind Leerungs- und Einwurfzeiten geregelt? Gibt es andere Standortmöglichkeiten?“ „Die Einwurfzeiten sind von 9 bis 19 Uhr“, antwortet Jürgen Zentgraf. Die genaue Anzahl der Container zeige die konkrete Planskizze.
Keine Bürgerbeteiligung
„Hat die Verwaltung mit den betroffenen Nachbarn über den neuen Standort gesprochen?“, fragte Hansgeorg Schiemer (CDU). „Eine Bürgerbeteiligung hat nicht stattgefunden“, sagte der Umweltamtsleiter.
„Wir erwarten von der Verwaltung einen Gestaltungsvorschlag für eine ordentliche Wertstoffsammelstelle, die man gegenüber dem Bürger vertreten kann“, betonte Peter Pickert (SPD). Vielleicht könne der Standort mit dem an den Holthauser Höfen kombiniert werden. Das gehe laut Zentgraf nicht. Für ihr Sitzung im Januar 2018 erwarten die Bezirksvertreter einen klaren Entwurf. Ob sie ihm zustimmen, ist offen.
>> WILDE MÜLLABLAGERUNGEN SOLLEN ZURÜCKGEHEN
Die jetzige Sammelstelle steht zum größten Teil auf einem Grundstück der Forstverwaltung. Mit ihr wurde deshalb abgestimmt, dass die vorhandene, gepflasterte Fläche sowie der Zaun zur Bachböschung hin vorerst dort bleiben können. Das Umweltamt rechnet vor der Rumbachbrücke weiterhin mit illegalen Abfallablagerungen.
Die gepflasterte Fläche kann bei Bedarf gut gereinigt werden. Wild abgestellter Müll kann wegen des Zauns nicht die B öschung zum Bach hinunterrutschen. Das Umweltamt erwartet allerdings, dass nach Verlagerung der Sammelstelle auch die wilden Müllablagerungen neben der Brückendurchfahrt zurückgehen.