Einfach nur Gesichter, im englischen Faces, nennt der im Pariser Exil lebende syrische Künstler Mohamad Omran seine Werke, die bis zum 20. Februar im Foyer des Theaters an der Ruhr zu sehen sind. Auf den ersten Blick wirken die Tuscheköpfe freundlich, ja fast verspielt. Schaut man sie sich intensiver an und erfährt den Hintergrund, gewinnen sie etwas Gespenstisches. Einige erscheinen entstellt, fleckig und gequält, andere feist, selbstgerecht und monströs. Bei einigen assoziiert man die Darstellungen der Berliner Nachkriegsgesellschaft von George Grosz in den 20er Jahren oder denkt an die aktuelle Inszenierung von König Ubu. Einige mutieren schon zu Raubkatzen. Eine klare Zuordnung, wer Opfer und wer Täter ist, bleibt offen. Viele tragen schwarze Sonnenbrillen, was sicher auch eine Anspielung auf die ausgesprochen aktive Geheimdiensttätigkeit in Syrien ist. Einige sagen, jeder Zweite sei ein Spitzel. Aber auch das Wegsehen, das Nichterkennenwollen der Sehenden in einer Diktatur thematisiert Omran hiermit. Sie erscheinen begriffsstutzig und warten.

Einfach nur Gesichter, im englischen Faces, nennt der im Pariser Exil lebende syrische Künstler Mohamad Omran seine Werke, die bis zum 20. Februar im Foyer des Theaters an der Ruhr zu sehen sind. Auf den ersten Blick wirken die Tuscheköpfe freundlich, ja fast verspielt. Schaut man sie sich intensiver an und erfährt den Hintergrund, gewinnen sie etwas Gespenstisches. Einige erscheinen entstellt, fleckig und gequält, andere feist, selbstgerecht und monströs. Bei einigen assoziiert man die Darstellungen der Berliner Nachkriegsgesellschaft von George Grosz in den 20er Jahren oder denkt an die aktuelle Inszenierung von König Ubu. Einige mutieren schon zu Raubkatzen. Eine klare Zuordnung, wer Opfer und wer Täter ist, bleibt offen. Viele tragen schwarze Sonnenbrillen, was sicher auch eine Anspielung auf die ausgesprochen aktive Geheimdiensttätigkeit in Syrien ist. Einige sagen, jeder Zweite sei ein Spitzel. Aber auch das Wegsehen, das Nichterkennenwollen der Sehenden in einer Diktatur thematisiert Omran hiermit. Sie erscheinen begriffsstutzig und warten.

Der 1979 in Damaskus geborene Künstler ist der Bruder der Schauspielerin Amal Omran des am Theater an der Ruhr ansässigen Kollektivs Ma’louba, das am Samstag, 16. Dezember, mit Ya Kebir sein zweites Stück präsentiert.

Das Thema des gefolterten Menschen ziehe sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit erzählt Omran, der zunächst Kunst in Damaskus und dann Kunstgeschichte in Lyon studierte. Das Jahr 2011, der Beginn des Bürgerkrieges, war für ihn künstlerisch ein Wendepunkt, löste er sich von seinem ursprünglich realistisch-akademischen Stil. Die Themen Trauma, Gewalt und Verrohung der Gesellschaft gewinnen dadurch an Schärfe und Deutlichkeit.